Historische Straßen 24.09.2006

Wie versprochen, hatten wir auf der Tour wieder bestes Sommerwetter. Den ganzen Tag über begleitete uns strahlender Sonnenschein und trotz des zum Teil heftigen Windes, der wohl ein Vorbote des Herbstes war, blieb es auch in der Sommerkluft immer warm.

Begonnen hatte die Tour allerdings mit einer kleinen Panne: ich hatte meinen Fotoapparat zu Hause vergessen. Aber wozu gibt es Handies? Uwe hat ein paar Bilder geschossen. Auch wenn sie nicht die gewohnte Qualität haben, wäre ohne sie der Bericht wohl sehr fade geworden.

Wir machten uns diesmal zu dritt auf die Tour.



Dementsprechend ging es für Stefan, Uwe und mich zwar flott zur Sache, auch wenn die neue 650er GS Paris-Dakar von Uwe noch nicht ganz ausgedreht werden durfte.

Unserem Motto folgend, die "Alte Poststraße" und auf dem Rückweg auf der "Alten Heeresstraße" zu fahren, ging es zunächst über Potsdam hinaus für etwa 30 km auf der B1, die wir in Brandenburg verließen und Richtung Ziesar abdrehten. Kurz vor Glienecke legten wir eine erste kurze Pause ein.



Es ging weiter über Ziesar, Schopsdorf, Magdeburgerforth, Drewitz, vorbei an Lübars und Hohenziatz durch eine waldreiche Gegend, die bis vor 100 Jahren zu den entlegensten Winkeln Preußens gehörte. Irgendwie musste die "Alte Poststrasse" auch durch die nächsten zwei Ortschaften hindurch geführt haben und so konnten wir zwischen Tryppehna und Ziepel originales Postkutschen-Feeling genießen, als wir dort eine schlaglochreiche Schotterpiste passierten.



Für die beiden GS'en war das ja ein Heimspiel aber auch die Do-X mit Stefan meisterte die Strecke ohne Blessuren.

Über Kampf, Wörmlitz, Körbelitz und Lostau erreichten wir nach einem kleinen Spurt von etwa 3 km auf der A2 dann das heutige Ziel: das Magdeburger Wasserkreuz. Hier kreuzt in luftiger Höhe der Elbe-Havel-Kanal die darunter liegende Alte Elbe. Das Bauwerk wird von der nahen A2 kaum wahrgenommen und oftmals mit einer normalen Brücke verwechselt.



Auch wenn wir einen nahe gelegenen Parkplatz nutzen konnten, war der Fußmarsch zu der weitläufigen Anlage bei den herrschenden Temperaturen doch ziemlich schweißtreibend und wir waren froh, als wir wieder bei unseren Moppeds waren und die Tour fortsetzen konnten.

Zurück nach Berlin wollten wir entlang der "Alten Heeresstraße" fahren, die vermutlich südlich nach Magdeburg verlief. Also ging es zunächst ein Stück durch das Industriegebiet, bis wir über die B1, die B184 und dann die B246 die Stadt wieder verlassen konnten.

Über Königsborn und Nedlitz kamen wir nach Möckern und von dort weiter über Loburg, Schweinitz und erneut in eine Ortschaft namens Nedlitz (tatsächlich zwei Orte mit gleichem Namen, die auf der selben Bundesstraße liegen und nur etwa 30 km von einander entfernt sind). Hier fanden wir auch endlich ein geöffnetes Restaurant, um unsere Mittagpause einzulegen.

Frisch gestärkt ging es etwa eine Stunde später weiter und wir fuhren über Reuden bis Reetz, wo wir endlich wieder die Bundesstraße verlassen konnten und über Reppinichen, Görzke, Golzow und Kloster Lehnin bis Klaistow kamen, wo wir an dem Spargelhof mit dem großen Holzschiff eine weitere Pause einlegten.



Danach ging es dann wieder Richtung Brücke. Dabei passierten wir den Schwielowsee und den Templiner See an ihren Uferstraßen vorbei an Ferch und Caputh und weiter über Potsdam dann nach Berlin hinein.

Alles in allem legten wir 303 km zurück und alles bei gleißender Sonne. Mal sehen, wie sich das Wetter in den nächsten Wochen hält und ob uns weiter ein paar "Alte Weiber" wohlgesonnen bleiben.

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron