Ältestes Dorf 15.04.2007

Ein frühlingshafter Tag war das heute weniger. So einen muß man wohl schon dem Sommer zurechnen! :-) Bei deutlich über 20 Grad und durchweg blauem und sonnigem Himmel ging es heute auf die Strecke und die gewagte Entscheidung, Mitte April mit Sommerkombi zu fahren hat sich als richtig erwiesen.

Dem Wetter entsprechend war morgens an der Brücke auch schon einiges los. Dabei waren Angie und Matze, Martina und Arno, Jana und Arno, Christine, Gundi, Gerd, Jens, Frank, Stefan und meiner einer.





Nach Frühstück und Kaffee ging es dann los. Wir starteten über die Glienicker Brücke nach Potsdam und dort südlich hinaus entlang der Seenkette. Wir passierten Caputh, Ferch und Kammerode, drehten weiter nach Süden ab und kamen kurz vor Klaistow an dem Spargelhof mit der Arche vorbei. Weiter ging es über Emstal, Kloster Lehnin, Prützke und Rietz und kurz vor Schmerzke legten wir eine erste Pause ein.



Danach durchquerten wir Brandenburg an der Havel und machten auf der B102 noch einen kleinen Schlenker nach Norden, bevor wir wieder südlich abdrehten und entlang der Havel über Krahnepuhl und Briest nach Plaue kamen. Mehrfach ging es dabei über Brücken, die einen tollen Blick auf die wasserreiche Gegend erlaubten.

Durch das Industriegebiet bei Kirchmöser ging es weiter über Wusterwitz auf der L96 nach Ziesar und von dort auf der B107 zu unserem ersten Etappenziel: dem idyllischen Ort Buckau im Buckautal.



Buckau gilt als ältestes Dorf der Mark Brandenburg, das im Jahr 946 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Zwar gibt es Orte, die noch älter sind, jedoch haben diese sich im Laufe der Zeit zu Städten entwickelt, während Buckau immer ein Dorf geblieben ist.

Hier stieß Dieter zu uns, der unseren Trupp auf elf Motorräder verstärkte.

Ach ja … und dann gab es noch einen Vorfall: Christine wurde von einem der sommerlichen Plagegeiste erwischt und musste sich erst einmal setzen.



Die Attentäterin wurde zur Strafe aber sofort hingerichtet.



Unweit von Buckau fanden wir in Rottstock einen netten Gasthof in den wir zum Mittagessen einkehrten. Wir stellten die Moppeds im Hof ab



und nahmen die zur Straße hin stehenden Tische in Beschlag.



Die ausgefahrene Markise spendete den dringend benötigten Schatten. Zumindest für die meisten von uns. ;-) Die anderen flüchteten dann später nach dem Essen in eine kühlere Ecke.



Gestärkt ging es dann weiter. Direkt hinter Rottstock fuhren wir auf einer schmalen Asphaltpiste durch Wälder und über strahlend gelb leuchtende Raps-Felder. Wir passierten dabei Dahlen und Egelinde und drehten in Verlorenwasser erneut nach Süden ab. Über Werbig, Schmerwitz und Hagelberg kamen wir hinter Bergholz und Planetal nach Mörz, unserer nächsten Station.

In dieser beschaulichen Kirche



versieht noch heute die älteste Kirchenglocke der Mark ihre Dienste. Sie wurde im 13. Jahrhundert gegossen und geweiht. Für uns Grund genug, unsere Moppeds neben der Kirche abzustellen



und zu warten, ob wir die Glocke auch würden schlagen hören. Nach ein paar Minuten um punkt 16 Uhr war es dann soweit. Hier ein kurzes Video (3,8MB): Click Me

Wir warfen noch einen (lüsternen) Blick auf ein wild turnendes Storchenpaar



bevor wir unsere Rösser wieder bestiegen, um unsere Tour fortzusetzen. Es ging über Locktow, Zietow und Gömnigk durch Brück und weiter nach Linthe, wo wir (bei sauteuren 1,36 pro Liter Super) auftankten, bevor wir über Schlalach, Kemnitz und Nettgendorf in Dobbrikow in die Scheune zu unserem Kaffee-Stopp einkehrten. Es war nicht anders zu erwarten, daß auch hier das Leben toben würde und so war es knüppeldicke voll. Viele Moppeds parkten schon draußen auf der Straße. Wir quetschten uns aber dennoch auf dem Hof in eine Parklücke. Den Kaffee hatten wir auch bitter nötig. Die ungewohnte Sonnenstrapaze hinterließ ihre ersten Spuren.



Ein weiterer Programmpunkt fehlte aber noch: zum Schluß ging es über Rieben und Zauchwitz und kurz vor Stücken auf eine Holperstrecke nach Blankensee. Dort kürzten wir die gepalnte Route etwas ab und drehten gleich nach Norden. Über Schiass und Jütchendorf kamen wir nach Gröben mit seiner Kirche.



Von hier stammt das älteste Kirchenbuch der Mark Brandenburg, dessen Einträge bis in das Jahr 1575 zurück reichen und das damit eine der wichtigsten historischen Quellen für die Region darstellt. Wir warfen noch einen Blick in die offene Kirche mit ihrem Altar



und ihrer Orgel, die im Jahr 1910 gebaut wurde und eine der seltenen pneumatischen Original-Sauer-Orgeln ist (Hersteller aus Frankfurt/Oder).



Wir genossen noch ein wenig die abendliche ruhige Stimmung in dem Ort, bevor wir uns zum Endspurt zur Brücke aufmachten. Der Weg führte uns über Fahlhorst und Philippsthal und gleich dahinter auf die volle Autobahn, die uns dann zur Brücke zurück brachte.

Auch hier war das Biker-Volk noch rege unterwegs.



Alles in allem zeigte die Uhr 241 km. Die strahlende Sonne war klasse. Und wenn das so weiter geht, dann dürfen wir auch bald wieder über die unerträgliche Hitze schimpfen. ;-)

Bis zum nächsten Mal.

Gruß Ron