Ältester Ziegelofen Altgaul 29.04.2007

Anfangs sah es ja so aus, als wenn wir heute eine eher kleine Gruppe werden würden. Aber es kam anders. Zum Schluß waren wir dann 15 Leute auf 13 Maschinen. Das Wetter hat wohl doch gelockt, obwohl der den ganzen Tag anhaltende gleißende Sonnenschein nicht die erhofften warmen Temperaturen gebracht hatte. Aber was soll's? Wenn man so grandiose Vorbilder wie die "Wild Hogs" hat, kann einen das nicht aufhalten. ;-)

Mit am Start waren heute Martina und Arno, Karin (oder Katrin? sorry hab vergessen) und Jochen, Andreas, Bodo, Boris, Esteban, Frank, Gerd, Jens, Marco, Micha, Stefan und meiner Einer.

Morgens an der Brücke gab es noch einen Kaffee und dann ging es auf die Piste.





Gestartet sind wir aber nur mit acht Maschinen. Martina und Arno wollten planmäßig erst später zu uns stoßen und Bodo, Boris und Micha wurden noch aufgehalten von einer auf der AVUS liegen gebliebenen Yamaha. Da ich zum Stillschweigen verdonnert wurde, werde ich jetzt natürlich nicht erzählen, daß purer Spritmangel der Grund für die Panne war und der Fahrer anschließend knapp zwei Kilometer sein Gefährt zur nächsten Tankstelle schieben musste. Upps, jetzt ist es mir doch herausgerutscht. ;-)

Wir starteten also zunächst über die A115, die wir aber gleich wieder an der Ausfahrt Kleinmachnow verließen. Es ging weiter über Stahnsdorf, Ruhlsdorf und Grossbeeren, bevor uns eine Umleitung zu einem kurzen Abstecher in nördliche Richtung über Mahlow und Blankenfelde zwang. Zurück auf der geplanten Route setzten wir unseren Trip fort und passierten Dahlewitz, Kiekebusch, Zeuthen und Schmöckwitz bevor in Wernsdorf die Gruppe kurz von einer Baustellenampel getrennt wurde. Diese Unterbrechung nutzten wir als erste kurze Pause und warteten, bis die ausgebremsten Leute wieder zu uns aufschlossen.





Über den Oder-Spree-Kanal ging es dann weiter nach Nord-Osten. Nachdem wir den Berliner Ring passiert hatten, durchkreuzten wir auf herrlichen kleinen Straßen ausgedehnte Kiefernwälder. Über eine 2-Meter-Piste ging es dann nach Hartmannsdorf und dann weiter durch die ersten Ausläufer des Spreewaldes, wie die Ortsnamen Spreeau, Spreewerder und Spreetal schon verrieten.

Bei Hangelsberg drehten wir wieder nach Norden ab und kamen dann bald zu dem vereinbarten Treffpunkt, der Tankstelle in Lichtenow an der B2. Kurz nach uns trafen dann auch alle anderen ein, so daß wir jetzt mit 13 Maschinen vollzählig waren.



Obwohl nicht ganz, weil ein erstes "Kälteopfer" zu beklagen war, das mit zu luftiger Kleidung lieber die heimatliche warme Stube ansteuern wollte.

Es ging also im guten Dutzend weiter und wir kamen über Zinndorf und Rehfelde auf eine Strecke mit Kopfsteinpflaster, der wir etwa sieben Kilometer folgten. Dabei zwängten wir uns an den Straßenrand, weil dort der Belag etwas angenehmer für die Radfahrer hergerichtet war.

Weiter ging es über Buckow, einem sehr schönen Ort, der auch touristisch voll erschlossen ist und inmitten vieler Seen (Schermützel-, Buckow-, Grosser und Kleiner Tornowsee) liegt. Wir sahen uns auch gleich genötigt, eine nette Stadtrundfahrt zu absolvieren, was aber seine Ursache eher in einer kleinen Navigationspanne hatte. ;-)

Es ging weiter über Reichenberg (vorbei an der dortigen Straußenfarm) und Möglin, wo wir einen ersten weiten Blick in das Oderbruch werfen konnten. Über Schulzendorf und Wriezen (mit der ältesten Feuerwehr Brandenburgs aus dem Jahr 1855) kamen wir dann zu unserem heutigen Tagesziel: dem ältesten Ziegelofen der Mark aus dem Jahr 1800 in Altgaul.



An seiner Spitze erkennt man unschwer eine seiner heutigen Aufgaben, nämlich als Herberge für ein Storchenpaar (das wir aber nicht zu Gesicht bekamen). Darüber hinaus ist der "Storchenturm" heute auch als Storchenmuseum bekannt.



Wir legten hier noch eine kurze Rast ein,



bevor wir uns auf die Suche nach einer Gaststätte für unsere Mittagspause machten. Dabei streiften wir das Oderbruch etwas und passierten Neugaul, Neureetz und Neuranft und wurden doch erst in Oderberg fündig.

Trotz der frischen Temperaturen blieben wir draußen direkt an der Alten Oder in einem windstillen Plätzchen in der milden Sonne sitzen und bestellten, was die Küche so hergab.







Nach ausgiebigem Mahl ging die Tour auf der wieder freigegebenen- und für ihre schönen Kurven bekannte Strecke nach Liepe weiter. Allerdings ereilte uns hier das Biker-Pech gleich doppelt. Zum einen gab es in unserer Gruppe einen Ausrutscher. Jochen kam in einer Kurve dem Boden näher, als es ihm und seiner Sozia lieb war und in Folge des Sturzes gab es dann auch für Esteban kein Halten mehr. Für alle Beteiligten ging es aber bis auf leichte Blessuren glimpflich aus und der Schaden an den Maschinen hielt sich auch in Grenzen. Und andererseits war hinter Liepe auf der Strecke nach Eberswalde die Straße komplett gesperrt worden, um hier die Trümmer eines heftigeren Mopped-Crashes zu räumen. An der Schlange der wartenden Autos konnten wir uns vorbeimogeln und durften die Unfallstelle im Schrittempo passieren. Aus dem was wir sahen folgerten wir aber, daß auch hier vermutlich niemand ernsthaft verletzt wurde. Und wie immer in solchen Situationen wurde einem wieder einmal in Erinnerung gerufen, daß wir halt nicht nur das schönste Hobby haben- sondern wohl auch eines der gefährlichsten. :-(

Über Eberswalde und Spechthausen ging es dann weiter über Biesenthal und Wandlitz, um in Zehlendorf nach Süden abzudrehen und bei Summt erneut Richtung Westen. Auf der dortigen Holperstrecke legten wir eine weitere kurze Rast ein.



Danach setzten wir über Borgsdorf und Velten die Route fort und kamen wegen einer Baustelle über einen weiteren ungeplanten Umweg schließlich zu einem Kaffeestopp in Kremmen an.



Wegen der fortgeschrittenen Stunde (es war schon gegen halb acht) beschlossen wir, die Tour hier ausklingen zu lassen. Und so machten wir uns auf den Heimweg.



Über Velten, Hennigsdorf und Heiligensee ging es auf die Stadtautobahn, wo wir uns dann nach und nach auflösten.

War wieder eine klasse Tour mit alles in allem etwa 310 km, die uns trotz der Unfälle in schöner Erinnerung bleiben wird. Ich hoffe sehr, daß die Blessuren schon am abklingen sind und daß sich deswegen niemand hindern lässt, an den weiteren kommenden Ausfahrten teilzunehmen. Denn wir konnten heute vier neue Gesichter in unserer Runde begrüßen, die wir auch bald wiedersehen möchten! :-)

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron