Gerd's Stölln-Tour 08.07.2007

Bericht von Gerd:

Es ist Sonntag 08.07.2007 und der Wettergott legt ausnahmsweise eine Regenpause ein. So trafen sich 8 Unentwegte zu einer spontanen Runde durchs Havelland. Wir starteten in Richtung Potsdam, um den südöstlich gelegenen Schwielowsee zu umrunden. Über Caputh und Ferch war schnell die Südspitze erreicht. In Petzow trafen wir auf die B1, der wir bis nach Werder folgten. Beim dortigen Motorradmuseum legten wir unsere erste Pause ein. Auf dem Rundgang bestaunten wir Technik aus der Anfangszeit des Motorradbaues und auch einige Kuriositäten der jüngeren Vergangenheit. http://www.technikmuseen.de/werder/

In Ketzin kamen wir dem namensgebenden Gewässer schon sehr nah. Es ging mit der Fähre zum anderen Ufer.

Entlang zahlreicher Seen durchquerten wir das Westhavelland, bevor nördlich von Rathenow der kleine Ort Ferchesar am Hohennauener See zu einem kurzen Stop genutzt wurde.

Westlich von Hohennauen folgten wir einer Bauernautobahn durch den Naturpark nach Gülpe. Der Gülper See ist eines der bedeutendsten Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasser- und Watvögel im mitteleuropäischen Binnenland.

Zur Mittagspause kehrten wir im "Schwalbennest" in Stölln ein. Von den um Stölln gelegegenen Hügel unternahm der Flugpionier Otto Lilienthal einige seiner Flugversuche mit Hängegleitern. Am 9. August 1896 stürtze er bei einem Flug vom Gollenberg tödlich ab. Zum Gedenken landete am 23. Oktober 1989 eine Iljuschin Il-62 der DDR-Fluggesellschaft Interflug unter abenteuerlichen Umständen auf dem ältesten Flugplatz der Welt. Auf der Webseite http://www.otto-lilienthal.de/ unter dem Link "Lady Agnes" gibts ein kleines Filmchen der Landung. Die Stadt Stölln hat die Maschine für Besichtigungen hergerichtet und nutzt einen Teil als Standesamt.

Man hätte von hier die Rückfahrt Richtung Berlin antreten können. Doch das Wetter schrie geradezu nach einer "kleinen" Tourverlängerung. Wir entschlossen uns zu einem Abstecher nach Rheinsberg. Im weiten Bogen umfuhren wir nördlich Neuruppin. Durchquerten auf holprigen Nebenstrassen den Wald bei Frankendorf. In der Nähe von Braunsberg gings direkt entlang des Kalksees. In Rheinsberg gabs dann eine Stärkung für Fahrer und Maschinen. Ein guter Schluck Benzin für die Maschinen an der Tanke. Kaffee und Kuchen bzw. Eis für die Fahrer und Beifahrer im Ratskeller vor dem Schloss. Dieses wurde 1734 von Friedrich Wilhelm I ("Soldatenkönig") für seinen Sohn Kronprinz Friedrich ("Der alte Fritz") gekauft. Der Kronprinz wohnte hier von 1734 bis 1753.

Am späten Nachmittag gings dann im Direktflug nach Kremmen, wo die Tour nach gut 300 km endete.