Rädigke 15.07.2007

An die Kapriolen des Wetters kann man sich wirklich nur schwer gewöhnen. Von regnerisch-nasskalt hin zu tropischer Hitze braucht es heutzutage nur 48 Stunden. So hatte die heutige Tour einen leichten Hauch von „Out of Africa“, was manche dschungelhafte Wege der Mark Brandenburg ja auch bestens beschreibt! ;-)

Bei über 30 Grad in dem spärlichen Schatten machten sich heute Martina und Arno, Moni und Jens, Andreas, Charles, Helmut, Jochen, Norman, Stefan, Uwe und meiner Einer auf insgesamt zehn Moppeds auf den Weg nach Rädigke, dem ältesten Dorf des Hohen Fläming.

Morgens an der Brücke gab es aber erst einmal den belebenden Kaffee.







Es ging zunächst in Richtung Potsdam aber wir probierten diesmal gleich eine andere Anfahrt in die Nachbarstadt. Es ging über Kohlhasenbrück hinein nach Babelsberg und dann weiter im Süden hinaus und dann an den Ufern des Templiner- und des Schwielowsees entlang. Bei Ferch drehten wir dann östlich ab und passierten zunächst den Berliner Ring und kamen dann auf sehr schönen kleinen Straßen über Wildenbruch und Fresdorf nach Stücken, wo wir einen kleinen Schlenker machten, um die kleine Verbindungsstraße nach Blankensee unter die Pneus zu nehmen.

Über Schönhagen, Zauchwitz und Rieben erreichten wir Dobbrikow, wo viele Nachfeierabendtouren in der dortigen Scheune ohnehin enden. Diese blieb heute aber außen vor und wir drehten ab nach Westen in Richtung Wittbrietzen. Die Straße dorthin war toll. Es handelte sich um einen neu verlegten Plattenweg, der durch Wald und Feld führte und im Gegensatz zu seinen Artgenossen sehr eben und ohne die allseits geliebten/gefürchteten Holper war.

So sah es hier aus:



mit den heutigen Mitstreitern bei der Vorbeifahrt (Videoclip ca. 4MB): Click Me

und hier ging es dann weiter:



In Wittbrietzen legten wir dann einen ersten kurzen Stopp ein. Die einen nutzten diese kurze Unterbrechung für eine Pause. Diesmal hatte sich wohl jeder etwas zu trinken mitgebracht.



Während andere die Gelegenheit wahrnahmen, um kleine Notreparaturen auszuführen. Diesmal hatte die hinlänglich bekannte Honda-Dame ein kleines Problem an der Hüftcorsage. Das wackelnde Hinterteil brachte die Positionslaternen gehörig aus der Fassung. Und einmal mehr kam das Notfallkit mit dem Panzertape zum Einsatz.







Es ging weiter über Salzbrunn, vorbei an der dortigen Straußenfarm und dann durch Schäpe, Alt Bork, Deutsch Bork und Schlalach nach Linthe, wo wir einen erneuten Turn nach Süden ausführten und Jeserig, Mühlenfließ, Planetal und Kranepuhl passierten, bevor wir wieder auf herrlichen kleinen Straßen über die uns von der Saaleeiszeit vor ca. 200.000 Jahren hinterlassenen Hügel hinter Lühnsdorf zu unserem heutigen Ziel, Rädigke kamen.

Dieses erstmals im Jahr 1161 erwähnte Dorf gilt als die älteste Ortschaft des Hohen Fläming und wurde von den seinerzeit noch ansässigen Slawen gegründet. Sein Name leitet sich vermutlich von dem Wort Radowe (Versammlungsplatz) ab.

Eigentlich war hier auch unsere Mittagspause geplant. Der Gasthof war sehr schön auf einem kleinen Hof angelegt. Leider fand hier aber eine Veranstaltung statt, so daß sich die Wirtin außerstande sah, uns zwölf Figuren satt zu kriegen. Also ging es hungrig weiter.

Wir fuhren über Klein Marzehns (mit seinem halben in eine Hausfassade eingelassenen Fiat), Klepzig, Wiesenburg und Schmerwitz und wurden in Werbig im „Gasthof zur Erholung“ endlich fündig.









Die sehr nette und flinke Bedienung erfüllte alle unsere Wünsche (außer natürlich den mit dem Baströckchen zum Steak Hawaii) und trotz der anhaltenden Hitze hat es allen sehr gut geschmeckt.

Gestärkt setzten wir dann unsere Tour fort. Es ging weiter über Verlorenwasser, Dahlen und Gräbe und dann östlich vorbei an Ziesar, durch Mahlenzien und Wilhelmsdorf hinein nach Brandenburg, wo wir einen Tankstopp einlegten.



Danach war eigentlich ein Eisessen in Pritzerbe geplant. Aber es rächte sich, daß wir schon lange nicht mehr dort waren und so war die Eisdiele auch nach intensivem Durchkreuzen des Ortes einfach nicht mehr aufzufinden. Aber weil wir noch immer auf Eis programmiert waren, mußte das nächste Eiscafé das unsere sein und wir fanden es nur ein paar Kilometer weiter in Marzahne.





Ein paar Leute verabschiedeten sich hier dann schon von der Gruppe, während der Rest über Märkisch Luch, Beetzseeheide, Päwesin, Tremmen, Ketzin und Paretz nach Potsdam fuhr und von dort dann weiter zur Brücke. Bei immernoch strahlender Sonne tobte hier das Leben.





Alles in allem waren es heute 295 km, die bei den herrschenden Temperaturen nicht ganz leicht zu nehmen waren. Der Zickzack-Kurs durch den Hohen Fläming hat uns in der Luftlinie eigentlich nicht sehr weit von Berlin weggeführt aber wir haben wieder jede Menge kleiner Straßen kennengelernt.

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron