Havelquelle 12.10.2008

Also erst einmal: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa! Ronaldo hatte Recht. Auf der Strecke gab es doch eine Sandpiste. Aber der Waldweg kurz vor Waren an der Müritz war fest und trocken und damit für alle gut fahrbar. Dieser Tourenabschnitt hatte sich jetzt wohl deswegen aufgetan, weil seit April sämtliche Baustellen und Umleitungen in der Gegend beseitigt wurden und wir die komplette Route fahren konnten. Aber der Reihe nach:

kommen wir erst einmal zu meinem zweiten „Mea Culpa“. Als alle schon versammelt waren, kam ich selbst viel zu spät (kurz nach 10 Uhr) in Kremmen an. Ein paar böse Spamer, die das GS-Forum in der Nacht zuvor überfallen hatten, mussten noch getilgt werden.

Und wenn ich jetzt versuche, die Liste der Teilnehmer aufzustellen, wird wohl ein drittes „Mea Culpa“ fällig: mir will einfach ein letzter fehlender Name nicht mehr einfallen. Ich hoffe, der betreffende ist nicht böse. Aber wir hatten heute gleich ein paar neue Gesichter dabei.

Also versuche ich es mal: mit dabei waren Aileen und Olli, Ines und Stratos, Jacqueline und Frank (1), Martina und Arno, Yvonne, Andreas, Boris, Christian, Dieter, Frank (2), Werner und meiner Einer. Und natürlich noch ein weiteres männliches Wesen. Hier auf dem Bild (glaube ich) rechts ganz hinten (der gräuliche Schopf noch hinter Boris):





Um eine halbe Stunde verspätet machten wir uns dann auf



und bemannten die Armada, die heute aus 16 (in Worten: sechzehn) Moppeds bestand.



Es ging schnurstracks gen Norden. Über Beetz, Herzberg, Lindow (Mark), Keller und Schönermark fuhren wir entgegen der Hoffnung auf Sonnenschein zunächst noch unter einer dicken Decke von Hochnebel auf herbstlichen Straßen, die oftmals von buntem Laub bedeckt waren.









Kurz vor Gransee drehten wir weiter nach Norden. Diese sehr schöne Passage war uns vor einem halben Jahr auch verwehrt, weil damals die Straße komplett aufgerissen war. Jetzt konnten wir die schmalen Sträßchen aber in vollen Zügen genießen. Gute Gelegenheit für eine erste kurze Pause.



Allerdings war diese Gelegenheit nicht ganz „freiwillig“. Wir mussten auf ein paar Nachzügler warten, die kurz zuvor verloren gegangen waren. An irgendeiner Ecke, die von der örtlichen Feuerwehr besetzt war (da fand wohl so etwas wie ein Rennen statt) wurden unsere wartenden Biker durchgewunken, so daß die Nachhut den Abbiegevorgang nicht mitbekam. Aber Andreas, der auch heute den Schlußmann gemacht hatte, trieb die versprengten Lämmer fleißig zusammen und irgendwann war der Tross wieder komplett.



Es ging weiter Richtung Fürstenberg/Havel und gleich wieder ein Stopp an einem sehr bekannten Hindernis. ;-)



Über Steinförde, Strasen und über eine Kopfsteinstrecke bei Ahrensberg ging es weiter nach Wesenberg, wo wir einen Tankstopp einlegten, um für den Rest der Strecke gewappnet zu sein.



Nachdem wir die Useriner Mühle passiert hatten, enterten wir den Müritz Nationalpark. Überwiegend auf Plattenwegen durchfuhren die schöne Gegend und die Nationalparkdörfer Blankenförde und Babke, bevor wir einen kurzen Stopp inmitten der tollen Landschaft einlegten.











Auf den Plattenwegen ging es dann noch ein ganzes Stück weiter.



Hinter Kratzeburg und Hartwigsdorf kamen wir schließlich nach Ankershagen, von wo die Havelquelle eine kurzes Stück südlich gelegen ist. Auf dem Parkplatz stellten wir unsere Moppeds ab,



um einen Fußmarsch von etwa 500 Metern zur Quelle zurück zu legen.







Wir passierten noch einen ganz markanten Punkt:



Richtig gelesen: hier erst (also merkwürdigerweise auf dem Festland) scheidet sich die Nord- von der Ostsee. Stellt die Havel also einen Nord-Ost-Rinnsal dar? ;-) Jedenfalls beginnt sie hier:



und hier sprudelt sie:

und ist anfangs noch sehr übersichtlich.



Gar nicht zu übersehen war natürlich ihr Denkmal:



Es war inzwischen fast 14 Uhr und die Mägen knurrten. Also ging es bald wieder zurück zu den Maschinen und wir düsten wenige Kilometer zurück nach Ankershagen, wo wir wie beim letzten Mal auch wieder in das „Silberschälchen“ einkehrten. Die Wirtsleute bekamen in Anbetracht der 17 hungrigen Gäste glasige Augen. Zeitlich hat es aber dennoch gepasst. Bei einer solchen Gruppenstärke gehört das Warten immer dazu.

Dummerweise sind alle Bilder davon verwackelt. Also blenden wir gleich weiter:

Satt und zufrieden setzten wir nach etwa einer Stunde die Tour fort. Es ging zunächst noch auf kleinen Straßen am nördlichen Rand des Nationalparks weiter.







Kurz vor Waren an der Müritz kamen wir auf den eingangs erwähnten Waldweg, der aber kein großes Hindernis darstellte. Hinter der Stadt ging es zunächst ein Stück auf der B192 entlang. Bei Sietow wurden die Straßen wieder schmaler und wir passierten über Röbel/Müritz, Melz und Kieve ein paar herrliche Waldstrecken.

Auf dem schmalen Landstreifen zwischen dem Großen Kiever See und dem Glambecksee legten wir eine weitere kurze Pause ein.



Über Flecken Zechlin, Luhme und Zechliner Hütte näherten wir uns Rheinsberg, wo die Kaffeepause unter den Augen des jungen Friedrich zum kultigen Pflichtprogramm gehört.









Inzwischen hatte sich die Gruppe deutlich verkleinert. Es war schon nach 18 Uhr und es dämmerte. Also ging es zurück zum Startpunkt, dem wir zügig über Dierberg, Alt Ruppin, Radensleben, Wall und Beetz entgegenfuhren.

Dort angekommen war es schon 19 Uhr und richtig dunkel. Klar, daß wir nicht mehr in der Scheune einkehren würden. Also gab es ein letztes Adieu auf dem Marktplatz der Altstadt. Der Mond stand schon hoch und die abendliche Beleuchtung war sehr stimmungsvoll.





Hier trennten sich unsere Wege und jeder machte sich auf den Heimweg.

Damit ging wieder eine tolle Tour zu ende. Etwa 290 km dürften unsere Tachos wohl mehr auf dem Buckel haben. Wie gesagt haben wir die Sonne doch nur sehr spärlich zu sehen bekommen. Aber immerhin war es recht mild und die Straßen bis auf ein paar feuchte Stellen im Wald überwiegend trocken und gut fahrbar.

Und schließlich soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß ich auch davon überrascht war, wie gut es trotz der großen Zahl von immerhin 16 Maschinen mit dem Fahren geklappt hat. Wir waren flott unterwegs, hatten keine größeren Lücken, das Versetzt-Fahren hat sehr gut geklappt – also rundum eine perfekte Truppe. Kompliment!

Mal sehen, was uns der Rest des Jahres noch wettermäßig zu bieten hat. Und überhaupt wird es wieder Zeit für einen Stammtisch. :-)

Bis dahin!

Gruß Ron