Paschenberg 12.07.2009 |
Wie prophezeit, klappte es heute wieder mit dem Wetter. Sonne satt, die zwar ab und zu ein paar Wolken weichen musste aber ansonsten trockene Straßen und erträgliche Temperaturen. Dementsprechend fanden sich am Morgen dann auch viele Leute an der Brücke ein. Aber irgendwie kriegten wir den Hals nicht voll und schnappten uns noch zwei weitere Mitfahrer von der Straße weg: einmal Andreas, der uns sowieso kennenlernen wollte und dann war da noch Micha, der sich eigentlich mit anderen "Ring-Fahrern" treffen wollte. Aber mangels Masse entschloss er sich, den Ring um Berlin mit uns zu fahren. ;-)
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Auf 16 Maschinen ging es zunächst auf der Autobahn südlich aus Berlin hinaus. Gleich bei Drewitz verließen wir sie wieder und fuhren über Stahnsdorf, Ruhlsdorf, Grossbeeren und Dahlewitz Richtung Osten. Weiter über Kiekebusch und Miersdorf ging es bei Zeuthen noch einmal kurz nach Berlin hinein. Eine Bahnschranke zwang uns zu einer kurzen unplanmässigen Pause. |
Wir kurvten über Schmöckwitz an der Enge zwischen dem Zeuthener- und dem Seddinsee vorbei und genossen auch am Krossinsee und dem Wernsorfer See die schöne Aussicht von den Brücken.
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Hier konnten wir Toms erste Blessuren des heutigen Tages in Augenschein nehmen. Auf seiner Anfahrt von Schwedt hatte er einen unliebsamen Kontakt mit einem gemeinen (wirklich gemeinen) Feldhasen. |
Es ging weiter über die brandenburgischen Alleen. |
Wir passierten Zinndorf und Garzin, bevor wir in die Märkische Schweiz einfuhren und mit Buckow eines der schönsten, touristisch hergerichteten Städtchen durchkreuzten. Hier gab es auch wieder ein paar Kurven zu räubern und gleich danach wurden die Straßen wieder sehr schmal. |
Über die Bollersdorfer Höhe und Reichenberg mit seiner Straußenfarm kamen wir schließlich hinter Ihlow, Harnekop, Dannenberg/Mark und Cöthen in Falkenberg/Mark zu unserem heutigen Ziel: die Carlsburg auf dem Gipfel des sogenannten "Paschenberges". Die Anfahrt auf den Berg bot eine Herausforderung. Der einzige Weg zur Spitze des ca. 86 Meter hohen Berges bestand aus einer etwa 800 Meter langen Schotterpiste. Auf halber Strecke erinnert eine kleine Tafel an die Namensgebung des Berges. |
Eine Sage kündet von einem kleinen Mönch, der eines Tages in Andacht auf dem Berg saß und vom leibhaftigen Teufel Besuch erhielt. Der war drauf und dran, eine fromme Seele zu rauben und schlug dem Mönch eine Wette vor: wenn der Mönch bei einem Würfelspiel gewinnen würde, sollten zehn Seelen aus der Hölle freigegeben werden. Würde der Mönch verlieren, so sollte dessen Seele dem Teufel gehören. Zehn Seelen vor dem Höllenfeuer zu bewahren genügte dem Mönch als Herausforderung. Was er nicht wusste war, dass der Teufel mit seinen eigenen verhexten Würfeln spielen würde. Als erstes war der Teufel an der Reihe und warf mit den drei Würfeln den höchsten Pasch mit 18 Augen. Der Mönch glaubte sich schon verloren und warf in seiner Verzweiflung mit großer Kraft die Würfel. Da passierte das Unglaubliche: einer der Würfel zersprang auf dem Stein und so zeigten sich insgesamt 19 Augen! Da fuhr der Teufel laut brüllend in einem roten Feuerschweif den Berg hinunter geradewegs in die Hölle. Seit dem wird der Berg "Paschenberg" genannt und die eine Seite des umliegenden Geländes wird als "Hölle" bezeichnet.
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Bei der "Carlsburg" handelt es sich nicht um eine Burg. Der Namensgeber Carl Friedrich von Jena, der der Gutsherr von Cöthen war, ließ im Jahr 1824 auf dem Berg ein Jagdhaus errichten. Lange Freude hatte er an dem Anwesen nicht. Bereits 1838, gleich nach seinem Tode wurde das Haus zu einer Gastwirtschaft umgestaltet und dient bis heute als solche.
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Das Warten auf das Essen nutzten wir für ein Sonnenbad. |
Und nachdem der Hunger gestillt und der Durst gelöscht waren machten wir uns wieder auf den Weg. |
Dieser führte uns über Hohenfinow und einem Schleichweg über Karlswerk vorbei am Schiffshebewerk. |
Nach der kurvigen Strecke zwischen Liepe und Eberswalde legten wir dort einen Tankstopp ein, |
bevor es über Britz und Golzow in Richtung Werbellinsee ging. |
Am südlichen Ende des Sees erwartete uns wieder der schöne Waldweg. Für den Verkehr ist diese Strecke eigentlich gesperrt. |
Aber da ein Besuch im dort gelegenen "Waldcafé" ja Pflichtprogramm ist, durften wir als "Anlieger" passieren. |
Hier gab es wieder einen "offiziellen" Akt: Bianca hat es heute in den "Club der 1.000er" geschafft und erhielt aus adeliger Hand ihren Ritterschlag. Yvonne verlieh ihr das verdiente "Goldene Band". |
Wir setzten dann zur Schlußetappe nach Kremmen fort. Zunächst ging es weiter auf dem Waldweg |
und hinter Eichhorst über die Achterbahn. |
Bei Groß Schönebeck drehten wir ab zur B167, der wir bis Liebenberg folgten. |
Hier drehten wir ab Richtung Grüneberg und folgten danach der B96 ein Stück bis Teschendorf. Hier ging es über die kleine Landstraße in Richtung Neuendorf. |
Ein kurzer Schlenker über Sommerfeld führte uns zur Scheune in Kremmen, wo ebenfalls noch reger Betrieb herrschte. |
Hier ließen wir die Tour bei Caffè Latte, Apfelschorle und Spezi dann ausklingen. |
Immerhin drohte uns noch eine aus Westen kommende Regenfront und jetzt, da ich den Bericht schreibe, fängt es auch gerade an zu schütten. Also fuhr jeder direkt in heimatliche Gefilde.
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