Gramzow 23.08.2009

Heute ging es mit einem Überraschungsgast auf Tour: Andy war aus Hamburg angereist und wollte nach einer missglückten Stadtrundfahrt am Sonnabend (die gesamte Innenstadt war wegen des WM-Marathonlaufs und des Tages der offenen Tür der Bundesregierung komplett abgesperrt) noch einen "Hauch von Brandenburg" genießen. Diese Freude konnten wir ihm auch glatt machen (allerdings nicht ganz so glatt, wie er es aus den nördlichen Breiten gewohnt war). ;-)



Außerdem hatten wir mit Sigrun, Detlef und Ralf auch ein paar neue Gesichter mit dabei.





Schließlich vervollständigten Bianca, Jacky und Jens, Boris, Dieter, Raimund, Steffen, Stefan und ich den Tross.

Diesmal hatten wir es nicht geschafft, das Pur-Bike zu bewegen, früher aufzumachen. Also pfiffen wir beim Nachbarn noch Kaffee und belegte Brötchen ein, bevor wir verspätet gegen 10.45 Uhr starteten. Es ging also mit 13 Leuten auf 12 Maschinen los.



Wir verließen Kremmen über Amalienfelde und fuhren über Schwante, Marwitz und Velten nach Borgsdorf. Hier nahmen wir den Schleichweg parallel zum Berliner Ring nach Summt.



Über Zühlsdorf, Stolzenhagen und Klosterfelde ging es auf sonnigen Landstraßen weiter.



Mittendrinn legten wir einen kurzen Stopp ein, weil uns die Pflaumen-, Mirabellen-, Äpfel- und Birnenbäume zu einer kleinen Vesper einluden.



Ruhlsdorf und Marienwerder waren unsere nächsten Stationen, bevor wir Eichhorst durchfuhren und den Werbellinsee westlich entlangdüsten und Joachimsthal erreichten. Hier drehten wir wieder auf den schmalen Weg ab, der das gesamte Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin durchkreuzt.





Zum erstenmal am heutigen Tag passierten wir die A11.



Zunächst ging es noch ein Stück durch den dunklen Wald der Schorfheide.



Eine Bahnschranke versperrte uns zunächst den Weg.





Aber als wir merkten, dass ein großer Teil der Truppe immernoch fehlte, stellten wir die Rösser noch einmal ganz ab.



Aber lange dauerte es nicht, bis wir wieder vollständig waren. Es stellte sich heraus, dass ein namentlich nicht bekannter norddeutscher Mitfahrer die raue Wirklichkeit des preussischen Kernlandes nicht ganz gewöhnt war und eine kurze Erholungspause einlegen musste. ;-)

Wir nutzten das Intermezzo, um uns wegen der Mittagspause klar zu werden. Weil am Ziel selbst kaum etwas geeignetes vorhanden war, beschlossen wir, unter Führung von Jaecky ins nahe Angermünde zu fahren und dort im "Wallenstein" Essen zu fassen.





Hier trafen wir Ralf Schwieger, den Pfarrer von Friedrichswalde, der den jährlichen Motorradgottesdienst dort organisiert. Außerdem beteiligten wir uns an einer Unterschriftensammlung für das Wallenstein, um die jetzige Terrasse zu erhalten. Aus Denkmalschutzgründen soll sie zurück gebaut werden. Offenbar verstehen die Verwaltungsoberen in Angermünde nicht, dass im Sommer kaum noch jemand zum Essen kommen würde und damit wohl auch die Stadt selbst links liegen gelassen würde. Wollen wir hoffen, dass die Bürokraten ein Einsehen haben werden.

Gesättigt sattelten wir wieder die Rösser



und setzten die Tour fort, die uns jetzt über die hügeligen Weiten der Uckermark führte. Und natürlich verabschiedeten wir uns bald von den großen Straßen und suchten die abseits gelegenen Pfade.







Es ging zunächst über Mürow, Hohenlandin und Heinersdorf, bevor wir einen kurzen Abstecher nach Schwedt machten, um die Gäule zu tränken.





Über Passow, Briest und Zichow steuerten wir dann unser heutiges Ziel an: Gramzow ist die älteste Stadt der Uckermark und wurde 1168 erstmals urkundlich erwähnt. Knapp zehn Jahre später wurde das Prämonstratenserkloster gegründet, das im Jahr 1714 niederbrannte. Heute ist nur noch die Ruine der Klosterkirche übriggeblieben.







Hier verabschiedeten wir uns von Andy, der die unweit gelegene A20 Richtung Heimat nehmen wollte.

Den Rest zog es wieder gen Süden in heimatliche Gefilde. Erneut ging es auf vielen Nebenstrecken über Polssen, Schmiedeberg, Wilmersdorf, Steinhöfel und Greiffenberg in Richtung Angermünde.





Auf dem Weg nach Altkünkendorf tauchten wir wieder in den dichten Wald der Schorfheide ein und erreichten schließlich Joachimsthal.



Diesmal auf östlicher Seite kurvten wir am Werbellinsee entlang.





Und erreichten schließlich in Altenhof das beliebte "Waldcafé".





Bei Kaffee und Kuchen – oder doppeltem Kuchen:



gab es noch eine Menge Benzin zu quatschen. Als uns die Biker-Themen allmählich ausgingen, ergriffen die Hausmänner und –frauen (also alle) das Wort und so wurde noch eine Weile debattiert über die richtige Methode der Kaffeezubereitung, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kaffeemühlentypen, die Handhabung von Wäschetrocknern und ich glaube wir haben nicht ein Haushaltsmittel ausgelassen. ;-)

Aber die wirklich wichtigen Themen (ob Rechts- oder Links-Träger und was Bügelfalten in der Unterhose damit zu tun haben) werde ich hier mal besser auslassen!

Irgendwann traten wir dann die Heimreise an. Es ging wieder auf die Maschinen



und über die "Achterbahn"



und auch noch ein Stück durch die "Böhmer Heide"





bevor die Truppe sich langsam versprengte und jeder bei passender Gelegenheit abbog.

Alles in allem war es wieder eine klasse Tour durch eine landschaftlich reizvolle Gegend. Auf den etwa 290 km waren wir flott und in bester Laune unterwegs und wettermäßig hätte es auch nicht besser sein können.

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron