Markgrafensteine 16.05.2010

Also so richtig ist der Frühling ja noch nicht auf Touren gekommen. Aber immerhin blieb es bei frischen Temperaturen zumindest trocken und zum Schluß kam sogar noch die Sonne hervor. Was sollte uns da hindern, selbst auf Tour zu gehen.

Mit von der Partie waren heute Bianca und Stefan, Magret und Thomas, Marina, André, Andreas, Bernd, Detlev, Heiko, Jörg, Jürgen, Martin, Steffen, Ufuk, Ulli und ich.







Mit unseren 16 Motorrädern machten wir uns dann daran, die Innenstadt unsicher zu machen. Denn unser erstes Ziel lag heute in Mitte gleich neben dem Berliner Dom. So düsten wir über die AVUS und fuhren dann über den Kaiserdamm und die Bismarckstraße, passierten den Ernst-Reuter-Platz und kamen über den Großen Stern und Unter den Linden zum Lustgarten. Wir erregten eine Menge Aufsehen und wurden auf vielen Fotos von Touristen verewigt. Unser Konterfei dürfte wohl künftig in den Alben auf aller Welt zu sehen sein. ;-)

Wir belegten zunächst einmal den Bürgersteig Am Lustgarten



und nahmen vor dem Alten Museum dieses Gewerk in Augenschein.





Dabei handelt es sich um die "Berliner Suppenschüssel". Das ist eine Brunnenschale, deren hervorstechendes Merkmal ist, dass sie mit ihrem Durchmesser von 6,91 Metern, einem Umfang von 21,70 Metern und einem Gewicht von ca. 75 Tonnen aus nur einem Stein gearbeitet wurde. Sie gilt als eines der "Biedermeierweltwunder". Ihre Herkunft liegt in den Rauen'schen Bergen südwestlich von Fürstenwalde/Spree. Sie wurde als Scheibe aus einem der Markgrafensteine gehauen. Um sie nach Berlin zu bringen wurde eine lange Waldschneise geschlagen, durch die sie über Holzrollen gezogen wurde. Als man auf diesem Weg auf die Spree stieß, erfolgte der letzte Transport per Schiff bis in die Stadt hinein. König Friedrich Wilhelm III beauftragte den Steinmetz Christian Gottlieb Cantian mit der Anfertigung der Schale.

Wer noch mehr erfahren möchte, wir hier fündig: Click Me







Wir wollten nun den Herkunftsort des Steins auskundschaften und machten uns auf den Weg.



Wir verließen auf etwas mühsamen Weg die Stadt über die B2, die uns durch Weissensee, Malchow, Lindenberg und Bernau bei Berlin führte. Weiter nach Nordosten ging es über Albertshof, Tempelfelde, Gersdorf und Niederfinow. Kurz hinter dem Schiffshebewerk legten wir eine kurze Pause ein.



Wir wollten auch einen Blick auf die Baustelle für das neue Hebewerk werfen, das gleich nebenan gebaut wird.



Auf größeren Straßen setzten wir unsere Fahrt fort.





Mitunter wurde es etwas holprig.



Dabei kamen wir auch am Kloster Chorin vorbei.







Nach einem kurzen Stück drehten wir östlich Richtung Parsteiner See ab und genossen auf schmalen Sträßchen die ersten landschaftlichen Ausläufer der Uckermark.







Nach einem kurzen Sprint über die B158 erreichten wir Neuendorf. Dort liegt etwas versteckt ein weiterer "Großer Stein". Wir stellten unsere Maschinen auf dem kleinen Parkplatz (den wir komplett ausfüllten) ab und nahmen die letzten Meter zu Fuß.







Nach kurzem Anstieg erwartete er uns.





Um der Wahrheit die Ehre zu geben, gehört dieser Stein nicht zu den Markgrafensteinen. Aber auch er ist ein Naturdenkmal und von beeindruckender Größe.



Wie viele dieser Findlinge wurde er mit dem Geschiebe der Gletscher-Vorstöße aus der Saale- und Weichsel-Eiszeit vor 130 – 300.000 Jahren aus Skandinavien angerollt. Im Norden Brandenburgs kam das ganze zum Stehen. Deshalb wird die Gegend als Endmoränengebiet bezeichnet. Die Uckermark kam so zu ihrer hügelige Landschaft.



Wir marschierten zurück zu unseren Moppeds.





Schließlich hing uns der Magen schon in den Kniekehlen. In Oderberg wurden wir in der "Grünen Aue" fündig. Das ist das Lokal, das eine Terrasse zur Alten Oder hin hat. Heute war uns aber mehr nach Innenraum. Deshalb nahmen wir im Restaurant an der eilends zusammengestellten Tafel Platz.



Die Küche war wirklich professionell. Nicht nur, dass das Essen lecker war, ging es auch sehr rasch vonstatten. Schon bald hatte jeder seinen Teller vor sich.



Nach vollendetem Mahl ging es wieder auf die Piste.



Allerdings mussten wir schon früh einen Tankstopp einlegen - nein, nein, ich verpetzte jetzt nicht den Namen des Übeltäters, der nicht mit vollem Tank losgefahren war. ;-)



Wir fuhren weiter über Bralitz und Bad Freienwalde. Auf dem anschließenden kurzen Stück von knapp 10 Kilometern über die B158 zählten wir sechs Blitzer. Und einen Laser-Posten ließen wir auch erfolgreich rechts liegen (Danke an den warnenden Autofahrer). Es ging weiter über Steinbeck, Eichenbrandt und durch Strausberg und Kagel.



Hinter Hangelsberg und Fürstenwalde/Spree kamen wir zu den Rauen'schen Bergen. Hier kamen die Markgrafensteine also tatsächlich her. Aber weil man nicht direkt an sie herankommt (jedenfalls nicht mit dem Motorrad) fuhren wir weiter und legten kurz darauf eine weitere Pause ein.



In Wendisch Rietz gab es Kaffee und Kuchen.







Und außerdem wieder einen "Offiziellen Akt". Heiko bekam in würdiger Prozession und mangels Baronin diesmal aus bürgerlicher Hand sein "Goldenes Band" verliehen.







Wir genossen noch ein wenig die wärmende Sonne, die sich inzwischen erfolgreich durch die Wolken gekämpft hatte.





Dann setzten wir zum Schlußspurt an, der mehrfach jäh von den ganz großen Stahlrössern unterbrochen wurde.





Vorbei an solch beschaulichen Orten



ging es weiter nach Westen der tiefstehenden Sonne entgegen.





Über Königs Wusterhausen, Blankenfelde, Grossbeeren und Güterfelde gelangten wir schließlich wieder auf den bekannten Highway,







der uns zum Startpunkt zurückführte. Bei dem Wetter war an der Brücke noch einiges los.







Nach 309 Kilometern ging wieder eine klasse Tour zu Ende. Wieder haben wir neue Leute kennen gelernt, mit denen wir einen rundum schönen (wenn auch anfangs etwas kühlen) Sonntag bei guter Laune und interessanten Gesprächen verleben konnten. Vielen Dank dafür!

Bis zum nächsten Mal!

Gruß Ron