Pfingst-Tour Altmühltal 10.-13.06.2011

Wie fast immer, wenn man erst am Freitag abends zur Wochenend-Tour anreist, ging es für mich nicht ganz so gemütlich zu. Einige hundert Kilometer auf dem Gummifresser und als dann das Verlassen der A9 anstand nahm mir ein plötzlich einsetzender Regenschwall die Entscheidung ab: also weiter bis zum Ziel. Das lag in glücklicherweise auch ganz nahe dran an der Autobahn. Und kaum vor Ort, wurde das Wetter auch schlagartig besser.

Christine und Maija nahmen mich in Empfang und Jörg und Ralf waren auch schon da. So machten wir es uns erst einmal auf der Terrasse gemütlich.









Dann kurz aufs Zimmer und umziehen, bevor es mit dem Abendessen weitergehen konnte.



Als wir auf die Zimmer gegangen waren, hatte ich auf dem nächtlichen Balkon dann die nette Gelegenheit mit einer leicht bekleideten Dame noch einen kleinen Schwatz zu halten. Als ich ihr ihr kleines intimes Geheimnis entlockte, verpasste sie mir auch gleich eine ziemliche Zigarre. ;-) Und wer jetzt auf die Auflösung dieses Rätsels wartet, der wartet vergebens: der hätte eben einfach dabei sein müssen! ;-)

Am nächsten Morgen wartete ein geburtstäglich geschmückter Frühstückstisch auf uns. Schließlich feierte heute die Mark Brandenburg ihren 854. Geburtstag. Und weil ich genau 808 Jahre jünger bin (also sozusagen noch im Krabbelalter), habe ich die ganzen Geschenke bekommen. :-)





Dann wurde es aber Zeit für den Ausritt. Wir holten unsere Maschinen aus dem Schuppen, der ihnen einen trockenen Platz bot



und schon jagten wir über die Landstraße.



Allerdings hieß es auch gleich wieder anhalten, denn am Abend zuvor hatte so richtig niemand an das Tränken der Rösser gedacht. Also hinein ins blaue Wunder und Sprit gefasst.





Dann konnte uns aber nichts mehr halten und es ging durch kleine Ortschaften,



große Ortschaften,



durch historische Ortschaften,



über große Straßen,



weniger große Straßen



und auf den kleinen Straßen legten wir eine erste Pause ein.



Hier erwartete uns eine etwas unschöne Überraschung. Wie sich herausstellte, eignet sich so eine GS nicht nur als Spaßmobil auf mehr oder weniger festem Untergrund. Für manch einen kleinen Tiefflieger kann sie auch eine brutale Endstation sein.







Und angesichts der Tatsache, dass der Piepmatz erst nach seinem Tode die Welt zu sehen bekam (schließlich klebte er schon in Brandenburg - und vermutlich schon seit der letzten Tour *ihgitt* - an meiner Maschine), könnte man die Karre jetzt wohl auch einen Leichen-Touren-Wagen nennen. ;-)

Na ja, wir hielten eine kurze Andacht und machten uns dann wieder auf den Weg.



Ob es die späte Rache unseres gefiederten Freundes war, weiß ich nicht genau. Jedenfalls wollte es mit der geplanten Route nicht mehr richtig klappen. Eine Umleitung zwang uns zu einem großen Umweg und die zeitliche Planung war trotz einer anschließenden Abkürzung nicht mehr zu halten. Die eigentlich um 11.00 Uhr stattfindende Vorführung der Falknerei auf der Rosenburg war nicht mehr zu schaffen. Also fuhren wir jetzt unmittelbar zum späteren Ziel, nämlich zum Kloster Weltenburg.

Dafür hieß es aber erst einmal die Donau zu überqueren. Und weil uns das tröpfelnde Nass von oben schon genug war, wollten wir den Stunt mit den Maschinen denn doch nicht probieren und warteten auf die Fähre.





Dann kam sie und wir enterten das kleine Floß.







Der Fährmann legte ab (und hatte auch sonst ziemlich viel zu tun – alles Handarbeit).







Am anderen Ufer war in einem Bogen der Donau das Kloster Weltenburg gelegen. Das Kloster ist ein imposanter Bau mit ebenso imposanter Geschichte:



Im Hof war ein Biergarten eingerichtet und trotz der vielen Leute bekamen wir sehr schnell unser Essen. Und gut geschmeckt hat es außerdem noch.







Ein wenig schauten wir uns noch um, bevor wir zu unseren Maschinen zurück wanderten, um die Reise fortzusetzen.









Unser nächstes Ziel war jetzt die Rosenburg. Die dortige Falknerei ist sehr professionell eingerichtet und bietet eine tolle Show an. Das idyllische Gelände tat sein übriges auch wenn der stets tröpfelnde Regen uns hätte gestohlen bleiben können.



Aber die jetzt beginnende Show störte das nicht wirklich.















Und nicht nur dass die Tiere beeindruckend waren, manche (zum Beispiel dieser „Schmutzgeier“) waren richtige Alleinunterhaltungskünstler. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß.





Und immerhin: keiner hat was in Sachen „Blaumeisen-Killer“ verpetzt. Als die Show vorbei war, wanderten wir noch etwas über das Burggelände.















Und wir machten auch noch einen kleinen Abstecher in die Burgschänke, deren Eingang von diesem Kameraden hier bewacht wurde:



Offenbar litt die Burg unter akutem Geistermangel. Also arbeitete man an der Produktion derselben. Wie anders war es zu erklären, dass man uns sozusagen mit „stichhaltiger“ Sahne zum ewigen Verbleiben überreden wollte. ;-)

Aber wir haben es dann doch überstanden und machten uns jetzt wieder auf den Weg.





Es ging wieder in flottem Tempo durch die schöne Gegend. Und wieder schien zum Abend hin das Wetter besser zu werden.







Diesmal wollten wir für den nächsten Morgen gut gerüstet sein. Also ging es gleich an die Zapfsäulen.





Tja und dann waren da noch diese beiden:





Sie entpuppten sich als wahre Fans meiner Helmkamera. ;-)

Kurz darauf waren wir auch wieder in der Pension und stellten unsere Gefährte in dem Schuppen ab.



Es ging flugs auf die Zimmer und nach kurzer Erfrischung trafen wir uns wieder. Diesmal wollten wir zum Abendessen den Nachbarn ausprobieren. Auf dem Weg dorthin begleitete uns standesgemäße Hintergrundmusik. Irgendwo schienen (mehrere) Festivitäten zu steigen.

Wir genossen unser Essen und so wurde der Abend noch lang.





Als wir wieder auf unseren Zimmern waren, stürmte ich natürlich sofort auf den Balkon, um das Rendezvous des Vorabends fortzusetzen. Und diesmal empfing mich besagte Dame mit einem heißen Espresso. Mangels passenden Geschirrs musste der Zahnputzbecher herhalten.



Am nächsten Morgen hieß es vor dem Frühstück noch einmal die Nachbarschaft zu erkunden.















Dann ging es zum Frühstück.







Gestärkt ging es dann bei strahlender Sonne auf Tour.













Der erste kurze Stopp führte uns hierher:





Bei der „Villa Rustica“ handelt es sich um den Nachbau eines römischen Landhauses, wie sie zu Zeiten der Römer hier in dieser Gegend viele herumstanden.







Nachdem wir noch ein paar Streitwagen der ganz anderen Art passieren ließen



und auch der Reiterei noch einen Vorsprung geben wollten,



schwangen wir uns selbst auf unsere stählernen Rösser und setzten unseren Flug fort.





Urplötzlich wurde es sehr staubig.



Allerdings handelte es sich dabei weniger um den schotterigen Untergund als mehr um eine befleckte Linse. Der lose Untergrund führte uns zu unserer nächsten Pausenstation, die etwas abseits der Straße lag.







Tja und wo man rauf fährt muss man ja auch irgendwie wieder herunterkommen. Also ging es im Gänsemarsch weiter bis wir wieder festen Asphalt unter den Sohlen hatten.





Es ging weiter durch das Altmühltal.

















Unser nächstes Ziel war die „Willibaldsburg“, die als ehemaliger Sitz der hiesigen Bischöfe hoch über dem Altmühltal thront.



Die Zufahrt erfolgte schon richtig spannend durch das Tor und den Tunnel durch die dicken Mauern der Wehranlage.





Im Burghof gab es wieder etwas zu beißen,



was man sich angesichts des künstlerischen Talentes fast gar nicht wagte.



Danach inspizierten wir noch ein wenig die Burg und die schöne Aussicht.









Dann machten wir uns wieder abfahrbereit



und durchfuhren noch einmal den steil abwärts führenden Kopfsteinpflasterweg durch den Mauertunnel.



Es folgte ein Sprint durch die Gemeinde.









Und plötzlich lag sie vor uns:



Nicht dass wir beim Anblick einer solchen Schotterpiste in die Knie gehen würden. Aber ein Verbotsschild nahm uns dann doch den Mut. Also erst einmal beraten, was nun zu tun sei.



Wir waren voller Zweifel, ob der Weg direkt am Bauernhaus vorbeiführen würde und uns der Bauer womöglich seine Hunde hinterher hetzt. Aber da kam uns ein glücklicher Zufall in Gestalt eines älteren Herrn entgegen, der uns die Durchfahrt erlaubte. Also zogen wir wieder unserer Wege.



Zwischenzeitlich gab es noch einmal einen Tankstopp, der zwar den Durst unserer Zwei-Räder stillte aber den der Zwei-Beiner nach Kaffee noch größer werden ließ. Also hielten wir Ausschau nach einem Café (was gar nicht so leicht war) und drehten nach dem Tanken kurz um, um uns in diesem ruhigen (gemachten) Nest breit zu machen.









Dann folgte die Schlussetappe zur Unterkunft. Dummerweise drehten wir noch eine nicht gewollte Ehrenrunde über die A9, bevor wir uns ermattet vom heutigen Tage auf der Terrasse unserer Pension niederließen.







In dieser Nacht wurde nicht mehr gefensterlt. Dafür waren wir viel zu müde. Und am folgenden Tag sollte es schließlich auf den weiten Ritt nach Hause gehen.

Also wurde zeitig gefrühstückt und dann die Maschinen abfahrbereit gemacht. Wir erkannten, dass man die Familie der Biker/innen wohl in zwei Lager einteilen kann. Einerseits in das der eleganten „Kofferträger“



und andererseits in das der fesselungskünstlerischen Riemenspanner. ;-)



Tja und dann hieß es Abschied nehmen. Denn die Rückfahrt sollte je nach Geschmack ausfallen.

In meinem Fall führten mich die etwa 640 km noch über den Kyffhäuser und durch den Harz.





Alles in allem ein herrliches Wochenende, das wohl jedem der Teilnehmer/innen so etwa 1.700 km mehr auf den Tacho gezaubert hat. Auch wenn das Wetter hätte ein Spur freundlicher sein können, gab es dennoch keinen Grund zur Klage.

Und Gelegenheit zur Wiederholung solcher Abenteuer gibt es gegen Ende der Saison auf der Herbst-Tour! Bis dahin!

Mehr Bilder gibt es wie immer in der Gallery meiner Homepage.

Gruß Ron