Butterhexen im Havelland 02.10.2011 |
Tja, da scheint der Sommer ja ein richtig schlechtes Gewissen zu haben, wenn er sich noch einmal so ins Zeug legt: gleißender Sonnenschein mit bis zu 28 Grad und das am 2. Oktober.
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Unser Weg führte uns Richtung Potsdam und über die Glienicker Brücke. |
Danach quälten wir uns durch das bau-selige Potsdam, |
bevor wir aufs Land kamen. Ketzin, Etzin, Tremmen, Wachow und Päwesin hießen die ersten Stationen. |
Bald darauf legten wir unsere "Einreih-Pause" ein. |
Danach folgten wir dem Beetzsee und dem Pritzerber See und dann entlang der Havel stromaufwärts. |
Wir drehten wieder nach Norden und passierten Schlagenthin, Kuxwinkel, Wilhelminenthal und umfuhren Rathenow westlich, bevor wir in Schollene in das "Haus am See" zum Mittagessen einkehrten. Auf einen Schlag war die Terrasse voll belegt |
und wir genossen bei herrlichem Sonnenschein den Ausblick auf den Nierower See. |
Irgendwie waren wir in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft eingeteilt: während die eine Hälfte mit dem Essen schon fertig war, mussten die anderen noch immer warten. |
Dadurch verzögerte sich die Abfahrt sehr und das hat später auch dazu geführt, dass wir die Tour etwas kürzen mussten. Aber erst einmal ging es satt und zufrieden weiter. |
Wir fuhren über Molkenberg, Rehberg, Warnau und Garz und passierten dann die Havelland-Brücke. |
Danach wurde es etwas staubig. |
Es ging weiter über Kietz, Rhinow, Prietzen und Wolsier, wo die Strassen wieder enger wurden. |
Schließlich erreichten wir Semlin und damit die erste "Butterhexe". |
Das Denkmal erinnert an Anna Roppien, die sich im Jahr 1672 des unsäglichen Verbrechens schuldig machte, unreine Butter verkauft zu haben. Die Haare und die Wolle, die man in der Butter fand, wurden schnell als Teufelszeug identifiziert und die arme Anna konnte leugnen soviel sie wollte aber spätestens die "peinliche Befragung" gab ihr den Rest. Unter der Folter gestand sie ihre Kollaboration mit dem Satan und so landete sie schließlich auf dem Scheiterhaufen. Und das zu einer Zeit, als der Hexenwahn in Deutschland schon abebbte, fand die letzte Hexenverbrennung im Havelland statt. |
Wir setzten unseren Ritt fort, |
um bald danach die Gäule zur Tränke zu führen. |
Weil unser Zeitplan etwas aus den Fugen geraten war, verzichteten wir auf den nördlichen Abstecher zu weiteren "wunderschönen" Plattenwegen und blieben auf der B188 und fuhren über die "Kinderautobahn" nach Görne und nahmen dort den Abzweig Richtung Friesack. Weiter über Vietznitz, Wiesenaue und Brädikow kamen wir nach Wagenitz, wo einst eine weitere "Butterhexe" lebte. |
Heute "Schwedenturm" genannt, |
handelte es sich bei diesem Bauwerk früher um den frei stehende Küchenbau des Schlosses derer von Bredow in Wagenitz. Die Schlossanlage wurde in den Jahren 1571-87 errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wagenitz von marodierenden schwedischen Soldaten heimgesucht, die den Ort plünderten und brandschatzten. Auf Geheiß des Herrn von Bredow wurden die Soldaten gefangen genommen und "in die Weiden gebaumelt", also gehenkt. Wenige Tage später traf ein größerer Trupp schwedischer Söldner ein, die sich bitter rächten: bis auf einen Sohn, der sich in einer Schule in Wittenberge aufhielt, wurde die gesamte Familie von Bredow ausgelöscht und das Schloss niedergebrannt.
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bevor wir uns sozusagen wieder "auf die Platte" machten. Es war nicht weit bis zum Flughafen Bienenfarm, wo wir die Kaffeepause einlegen wollten. Und natürlich gab es auf fliegerisch einiges zu sehen. |
Die Leute waren von unserem großen Trupp etwas überrascht. Um die Fütterung zu beschleunigen stellte man uns kurzerhand ein paar Kuchenplatten hin und wir führten Strichliste über die einverleibten süßen Teilchen. |
Schließlich machten wir uns wieder auf den Weg. |
Inzwischen war es nach sieben Uhr und so kehrten wir nicht mehr zur Brücke zurück. Wir fuhren noch gemeinsam nach Berge und auf die B5. Hier teilte sich der Trupp. Während die einen weiter über die B5 und die Heerstrasse nach Berlin fuhren, kurvte der Rest noch über die B273 nach Kremmen, Amalienfelde, Marwitz und Hennigsdorf nach Heiligensee und von dort auf die Stadtautobahn, wo dann jeder seines Weges zog.
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