Alte Schleusentreppe 16.10.2011

Wie immer, wenn sich die Saison dem Ende neigt, lassen die letzten warmen Sommerstrahlen die Biker noch einmal scharenweise die Landstraßen bevölkern. Und nach der tollen Prognose für heute war es dann auch kein Wunder, dass wir schließlich mit 21 Leuten auf 20 Maschinen das brandenburger Land durchstreiften.

Wir trafen uns morgens in Kremmen zu einem schnellen Kaffee. Mit dabei waren Heike, Ingrid und Henry, Manuela und Peter, Achim, Andy, Axel, Bernd, Detlev, Fred, Jörg, Jörg, Jürgen, Klaus-Peter, Ralf, Ralf, Reiner, René, Rico und ich.





Um der Pflicht Genüge zu tun, wurde die alte Anmeldeliste vernichtet,



während die neue noch gefüllt wurde.



Die Möpps warteten schon,



also legten wir auch bald ab und machten uns auf den Weg.







Wir fuhren zunächst über Amalienfelde und Schwante nach Marwitz, wo wir die Abkürzung nach Velten nahmen und so die schon elendig lange bestehende Nord-Süd-Sperre in der Ofenstadt umfuhren.





Weiter Richtung Osten vorbei am Bernsteinsee kamen wir nach Borgsdorf, wo wir den schmalen Pfad Richtung Summt einschlugen.



Kurz davor legten wir unsere "Einreih-Pause" ein.





War es bis hier schon ein wenig ruppig, schüttelte uns die folgende Kopfsteinstrecke noch einmal richtig durch, bevor die Straßen wieder ebener wurden.





Es ging weiter über Zühlsdorf, Stolzenhagen, Klosterfeld und Ruhlsdorf, während wir uns immer mehr dem Werbellinsee näherten.







Den See passierten wir an seinem westlichen Ufer. Auf der kurvenreichen Strecke waren wir natürlich nicht allein. Aber das gute Wetter trieb nicht nur die Biker auf die Straßen sondern auch Hobby- und Sport-Taucher, die sich am Ufer auf ihren Tauchgang vorbereiteten.







Bei Joachimsthal verließen wir die Schorfheide und den Barnim und folgten der B198 ein gehöriges Stück östlich in die südlichen Ausläufer der Uckermark hinein. Bei Herzsprung verließen wir die allzu breiten Pfade wieder und folgten der L283 Richtung süd-ost, um so den Parsteiner See weiträumig zu umfahren. Aber erst einmal legten wir eine weitere Pause ein.







Es ging weiter nach Süden bis Oderberg.







Die kleine Stadt wurde von unserer Horde ordentlich beschallt.



Hier war auch die Mittagspause vorgesehen. Eines der Restaurants verfügte nicht nur über eine schöne Terrasse, die uns allen Platz bot, sondern auch über einen entsprechend großen Parkplatz, der alle unsere Moppeds bequem aufnahm.





Und schließlich machte das Restaurant "Seeblick" seinem Namen alle Ehre:



Oh, wie ich diese gestellten Bilder liebe! ;-)



Klar, dass das Essen eine ganze Weile brauchte. Aber irgendwann war die Raubtierfütterung dann durch und wir konnten das kleine "Kurvenparadies" am Oderberg genießen,





bevor wir gleich darauf am Oberlauf des Oder-Havel-Kanals unsere Maschinen wieder parkten, um nach einem kurzen Fußmarsch entlang des Ufers





das jähe Ende des alten Wasserlaufes zu entdecken



und gleich dahinter das riesige in Beton gegossene erste von vormals insgesamt vier Schleusenbecken, die mit jeweils neun Metern Schleusenhöhe den gesamten Höhenunterschied von 36 Metern überwanden.



Mit Hilfe riesiger Auffangbecken, in denen sich bis heute Sickerwasser des Oberlaufes sammelt, wurden die Schiffe in den jeweiligen Treppenbecken geschleust.

Die Anlage wurde im Jahr 1912 gebaut und obwohl das benachbarte Schiffshebewerk bereits 1934 die Hauptarbeit verrichtete und die meisten Schiffe schleuste, war die Alte Schleusentreppe noch bis in das Jahr 1972 in Betrieb.





Leider nahm uns ein neu aufgestellter Bauzaun die Sicht auf die Anlage. Aber sicher hatte das gute Gründe. Denn so ganz stabil sahen die Eisenarmierungen und manche Betonteile nicht mehr aus.

Wir genossen noch ein wenig die beschauliche Ruhe in dieser "Wasser-Sackgasse",



bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.







Als nächstes mussten wir Eberswalde ein wenig mühsam passieren,





bevor wir erneut in Richtung Werbellinsee abdrehen konnten, diesmal jedoch an seine Ostseite, wo bei Altenhof das wegen seiner versteckten Lage und wunderschönen Zufahrt beliebte "Waldcafé" lag, das wir gezielt ansteuerten.





Nicht nur, dass wir hier mit Kaffee und Kuchen versorgt wurden, galt es auch wieder ein klassisches BBB-Ritual zu vollziehen: Achim, Axel und Fred wurden von Staub zu würdigen Trägern des Güld'nen Bandes erhoben, da hieß es erst einmal in den Staub zu fallen.





Tja und dann wurde es noch einmal richtig zügig. Erst einmal ritten wir hier vom Hofe,





und folgten dem Wladweg bis nach Eichhorst.





Dort ging es auf die Achterbahn



und gleich darauf bei Groß Schönebeck auf die Tankstelle.





Danach dann auf die übliche Heimstrecke, also zunächst ein längeres Stück auf der B167



und danach über Liebenberg nach Nassenheide und über die B96 und dem Zubringer auf die Stadtautobahn nach Berlin hinein. Zugegebenermaßen habe ich sehr bald niemanden mehr hinter mir gesehen. Ich musste ziemlich Gas geben, um meinen abendlichen Zug in die Mitte des Ruhrpotts zu kriegen. Und das ging dann auch fast schief. Ein zügig fahrendes Taxi rette den Abend.

Es war eine richtig tolle Herbsttour auf knapp 210 km und das alles auf sonnigem Geläuf und milden Temperaturen. Noch sind die Straßen ja nicht so voller Laub, dass es gefährlich werden könnte. Wollen wir also sehen, wie es in 14 Tagen aussieht, wenn dann zur Saison-Abschlußtour geblasen wird und wir den ollen (aber gut erhaltenen) Ritter Kahlbutz besuchen werden.

Bis dahin!

Gruß Ron