Tag der Ehre 23.09.2012 |
Mit den heutigen 16 Grad scheint uns der Herbst zu signalisieren, dass es wieder Zeit wird die dicken Wintereinlagen aus dem Schrank zu holen und in die Kombis zu knüppern. Denn trotz der strahlenden Sonne war es heute ziemlich frisch.
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Nach Kaffee mit und ohne Brötchen konnte es losgehen. |
Über die A115 ging es aus Berlin hinaus. |
Bei der Ausfahrt Drewitz verließen wir den Gummi-Killer wieder, |
um uns auf ländlicheren Pisten durch die Gegend und gegen die Konkurrenz zu schlagen. |
Der Weg führte uns über Philippsthal, Jütchendorf (mit dem "schicken" Blitzer), Blankensee, Glau, Löwendorf, Ahrensdorf und im weiten Bogen um Luckenwalde durch Woltersdorf, Scharfenbrück und Gottow und dann weiter über Stülpe, Liessen, Hohenseefeld und Bärwalde nach Süden. |
Dann wurde es Zeit für unsere erst Pause genannt "Einreihpause". |
Es ging weiter auf den in diesem frühen Herbst noch von Laub freien Straßen. |
Über Wiepersdorf, Jessnigk und Kremitzaue erreichten wir Herzberg |
und das dortige Schloß Grochwitz. |
Dies war nur ein Etappenziel und bot auch Wissenswertes zum Alten Fritz: von Friedrich II. wird das Zitat überliefert, dass er "
gegen die Kaiserin-Königin Maria Theresia von Österreich zwar Kriege geführt habe, er aber nie deren Feind war
". Was musste es dann erst bedeuten, Friedrich zum Feind zu haben?
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bevor wir im Defilee vorbei am Schloß weiterfuhren. |
Das Ziel war jetzt nicht mehr weit. Nach wenigen Kilometern erreichten wir Torgau. Beim Überfahren der Elbe-Brücke nahm uns die gewaltige Burganlage in Empfang, die wir kurz darauf an ihrer Rückfront passierten. |
Ein kurzer Abstecher führte uns zum Fort Zinna, |
einer ehemaligen Festung, die bereits im 19. Jahrhundert als Militärgefängnis der preußischen Armee genutzt wurde. Im Dritten Reich wurde sie zum größten und modernsten Gefängnis der Wehrmacht ausgebaut. Nach Kriegsende wurde die Anlage als "Speziallager Nr. 8" der sowjetischen Streitkräfte geführt. Während der Deutschen Teilung und auch bis heute dient das ehemalige Fort als Gefängnis. Vor seinen Toren steht eine interessante Ausstellung zur Historie, allerdings hatten wir dafür heute keine Zeit. So fuhren wir gleich weiter, |
um auf sandigen Wegen |
zum eigentlichen Ziel der heutigen Tour zu gelangen: zum Schlachtendenkmal auf den Süptitzer Höhen bei Torgau. |
Unter dem Begriff "Tag der Ehre" ging die letzte größere Schlacht des Siebenjährigen Krieges in die Annalen der Geschichte ein. Heutige Wertvorstellungen würden dafür wohl andere Worte finden, denn der für Preußen siegreiche Feldzug war für alle Beteiligten ein ziemlich blutiges Gemetzel.
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Jetzt sollte es zum Essen gehen und wir peilten ein nahe gelegenes Gasthaus an, das wieder einmal den Namen "Zum Alten Fritz" trug. |
Tja und wieder einmal standen wir vor verschlossenen Türen. |
Also fuhren wir weiter in der Hoffnung, bald eine Einkehr zu finden. |
Zunächst hielten wir kurz im benachbarten Ort Elsnigk, in dessen Kirche sich Friedrich zur Nacht zurückzog. Die Szene, wie der König auf einem Strohlager gebettet zu Füssen des Kirchenaltars bei Kerzenschein die Siegesdepesche nach Berlin verfasst, war das Motiv eines der bekanntesten Gemälde von ihm. |
Der Hunger trieb uns weiter. |
Und glücklicherweise wurden wir in Dommitzsch fündig: |
Mit dem Essen klappte es ganz gut (schnell, gut und günstig) und so konnten wir uns bald wieder auf den Weg machen. Und um ihren fahrtechnischen Horizont zu erweitern, tauschten diese beiden Herren ihre Maschinen. |
Und irgendwie beschlich mich das Gefühl, das BMW einen weiteren Interessenten gefunden hat. ;-) |
In Wittenberg legten wir einen Tankstopp ein. |
Über Dietrichsdorf, Mellnitz, Malterhausen und Gausdorf passierten wir den Fläming und fuhren weiter über Zülichendorf und Nettgendorf nach Dobbrikow zur dortigen Scheune. |
Bei AW+/-S und Kaffee ließen wir den Tag dann langsam ausklingen. |
Auf bekannten Pfaden ging es dann über Rieben, Zauchwitz, Stücken, Fresdorf, Tremsdorf, Saarmund und Philippsthal auf die A115, die uns zurück zur Brücke führte. |
Nach 308 Kilometern ging eine weiter Herbst-Tour zu ende, bei der uns die Sonne wieder hold war. Und wie eingangs erwähnt merkte man schon deutlich, dass es wieder Zeit wird für die Winter-Klamotten.
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