Burgruine Bärwalde 23.02.2014
Ein strahlend blauer Himmel, milde Temperaturen und halbwegs saubere Straßen ließen die Tour heute zu einer richtigen Ausfahrt werden. Man möchte da den "Winter" schon abhaken. Aber wollen wir es nicht beschreien (dreimal auf Holz geklopft).
Morgens an der Brücke trafen sich (v. l. n. r) Xavier, Gerald, Berni, Christian, Stefan, Peter und ich zum Start-Kaffee.
Als reine Männer-Runde machten wir uns dann auf den Weg, zunächst auf die Autobahn.
Die Anschlussstelle Drewitz nutzten wir, um wieder auf schmaleres Geläuf zu kommen.
Über Fahlhorst, Grossbeuthen, Thyrow und Nunsdorf ging es nach Süd-Süd-Ost. Und um gleich mal wieder in Übung zu kommen, wurden die Wege ganz schmal.
Mittendrin gabs die Einreihpause,
auf der nicht viel zu sagen war. So konnten wir bald wieder loslegen.
Sperenberg, Horstwalde, Paplitz, Kemlitz, Damsdorf, Glienig und Rosenthal hießen die nächsten Ortschaften, bevor wir südlich Dahme/Mark umkurvend über Schwebendorf, Bollensdorf, Knippelsdorf und Mehlsdorf fuhren.
Hier legten wir eine weitere kurze Pause ein und gedachten an einem Gedenkstein eines denkwürdigen Ereignisses.
Die Inschrift besagt, dass hier am 24.3.1961 ein Wolf erlegt wurde. Schon lustig, dass die Viehcher inzwischen wieder gezielt angesiedelt werden. ;-)
Bis zum Ziel war es jetzt nicht mehr weit.
In Bärwalde angekommen, wollten wir uns die gleichnamige Burg genauer ansehen.
Vermutlich auf den Fundamenten einer sehr alten slawischen Schutzburg, die etwa seit dem 7. Jahrhundert zur Verteidigung gegen die weiter nach Osten vordringenden Wenden (elbische Slawen) dienen sollte, wurde die Burg "Beerwalde" im 12 Jahrhundert errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahr 1375. Das von ihr beherrschte "Ländchen Bärwalde" gehörte zunächst zum Hoheitsgebiet der Anhaltiner, bevor es 1417 in den Besitz der Hohenzollern wechselte. Von 1462 bis zum Wiener Kongress im Jahr 1815 war dieser kleine Landstreifen eine preußische Exklave im "feindlichen" Sachsen. Nachdem Napoléon (wir werden den kleinen Korsen einfach nicht los) und die mit ihm verbandelten Sachsen eins auf die Mütze bekommen hatten und der sächsische König große Gebiete an Preußen abtreten musste, kam Bärwalde vollständig zur Kurmark Brandenburg.
1712 erwarb Graf Gottfried Emanuel von Einsiedel den Besitz und später übernahm die Familie von Arnim die schon verfallende Anlage und baute sie zu einem Schloß aus, das hernach als Sommerresidenz diente.
Nach 1945 wurde das Anwesen zur Gewinnung von Baumaterial abgetragen, so dass heute nur noch der gotische Burgfried erhalten ist.
Was es mit diesen beiden "Gesichtern" auf sich hat, war nicht mehr herauszufinden.
Das offene Kellergewölbe deutet die Größe der gesamten Anlage an.
Heute versucht man, den Bau für weitere Nutzungen wiederherzustellen.
Auch wenn das ganze noch nicht so richtig begehbar ist.
Wir nutzten die kleine Pause noch für einen Small-Talk,
bevor wir uns wieder aufmachten,
um im nahe gelegenen Schönewalde zur Mittagspause einzukehren.
Auch wenn es der äußere Anschein nicht unbedingt vermuten ließ, erwartete uns im Innern
doch eine reichhaltige Auswahl an südeuropäischen und asiatischen Gerichten. Und um es kurz zu sagen: es war richtig lecker!
Satt und zufrieden konnten wir die Tour dann fortsetzen,
um gleich noch im Ort einen Tankstopp einzulegen (ja, ja, diese kleinen Buell-Tanks). ;-)
Aber dann konnte es wieder auf die Piste gehen.
Wir kreuzten weiter durch den Niederen Fläming und passierten Stolzenhain, Linda (Elster), Mügeln, Oehna und Rohrbeck, bevor wir hinter Dennewitz, Gölsdorf und Niedergörsdorf nach Altes Lager kamen und eine Stippvisite der Kartbahn einlegen wollten.
Leider standen wir beim Café vor saisonbedingt geschlossenen Türen.
Also blieben wir nur kurz und schauten den paar fahrenden Karts zu.
Dann setzten wir zum Schlussspurt nach Dobbrikow an.
Über Klausdorf, Bardenitz, Kemnitz, Zülichendorf und Nettgendorf erreichten wir die beliebte Bikerscheune.
Dor gab es den ersehnten Kaffee.
Der rituelle AW+S
bekommt zunehmend Konkurrenz vom "Blaubeerbecher" mit französischer Note.
Aber "Chacun à sa facon", wie der olle Fritz jetzt sagen würde.
Im frühlingshaften Nachmittagslicht verabschiedeten wir uns schon einmal und machten uns dann auf den Heimweg. Auf bekannten Pfaden ging es über Rieben, Zauchwitz und Stücken durch die Alte Zauche und über Fresdorf, Tremsdorf, Saarmund und Phillipsthal dann zur A115 und nach Berlin hinein. Hier trennten wir uns und jeder fuhr in die eigenen Gefilde.
Man könnte meinen, dass die Saison schon begonnen hätte. Denn die ersten 221 km einer "richtigen" Sonntagsausfahrt hatten mit Winter nun wirklich nichts mehr zu tun!
Danke an die Mitfahrer für einen rundum schönen Sonntag und besonders an Christian für die Lage in Dobbrikow (er hatte die Getränke übernommen).
Bis zum nächsten Mal!
Gruß Ron