Trojanisches Pferd 26.10.2014



Also so ganz hat die Wetter-Vorhersage heute ja nicht Wort gehalten. Dass die Regenwolken noch ganz, ganz weit weg gewesen wären, stimmte schon am Morgen nicht, als wir uns trafen. Da tröpfelte es schon ein wenig. Aber wir ließen uns davon nicht abschrecken und gingen doch auf unsere Saison-Abschluss-Tour 2014.

Die Zeitumstellung hatte alle früh genug aus den Federn getrieben. So trafen sich alle pünktlich. Mit dabei waren Anni, Conny und Jörg, Gabriela und Nils-Ove, Joan, Karin und Jörg, Maria und Martin, Pe, Andreas, Andreas, Bernd, Benno, Christian, Fred, Gerald, Jörg, Jonas, Lutz, Matthias, Mirko, Ole, Ralf, Ralf, Ronald, Torge, Uwe, Xavier und ich. Und damit waren wir erneut über 30 Leute. Genauer 31 Mitfahrer auf 27 Maschinen. Und gleich vorweg: es hat auch alles wieder wie am Schnürchen geklappt!





Nach Brötchen und Kaffee hatten wir schon das ein oder andere Tröpfchen zu Spüren bekommen. Dennoch legten wir frohen Mutes ab.











Als wir Potsdam hinter uns gelassen hatten und eine kleine Dusche über uns ergehen lassen mussten, brach der Himmel auf und ab und zu ließ sich auch die Herbst-Sonne blicken, die die Straßen wieder abtrocknete. So machte das Fahren dann auch wieder mehr Spaß.



Mit der großen Gruppe war es schwierig, einen Pausenplatz zu finden und so düsten wir quer durch das Havelland über Bornim, Falkenrehde, Zachow, Roskow, Päwesin, Beetzseeheide, Garlitz, Gräningen und Bamme, bevor wir nach über 60 km endlich unsere Einreihpause einlegen konnten. Noch dazu auf einem sandig-matschigen Rastplatz, der mit nassem Laub übersäht war. Aber auch das war für uns kaum eine Herausforderung.







In großer Runde wurde also "eingereiht".







Aber soviel gab es gar nicht zu besprechen und so ging es bald weiter.



Hinter Rathenow, Steckelsdorf und Wust-Fischbeck überquerten wir die Elbe und fuhren weiter in Richtung Stendal. Dort angekommen ging es in den älteren Teil der alten Märkischen Hansestadt.





Dort hielten wir vor dem Winckelmann-Museum.









Johann Joachim Winckelmann (9.12.1717-8.6.1768) war ein Archäologe und Schriftsteller und gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie. Aber eigentlich galt unser Besuch nicht ihm. Vielmehr war der Garten des Museums für uns interessant.



Denn neben antike Statuen







steht dort dieses imposante Gebilde:



Auch wenn Winckelmann nie selbst in Troja Ausgrabungen unternahm, hatte man ihm zu Ehren diesen Nachbau eines Trojanischen Pferdes errichtet. Es gilt mit seinen Maßen von 15,6 Metern Höhe, 13 Metern Länge und 9,5 Metern Breite als das größte Trojanische Pferd der Welt. Der Bau wurde von der Stadt Braunschweig finanziert und war Teil der Ausstellung "Troja – Traum und Wirklichkeit".

Klar, dass wir es uns nicht entgehen lassen wollten, in den Bauch des hölzernen (bzw. mit stählernem Gerüst versehenen) Giganten zu klettern, um nachzuvollziehen, wie sich einst die griechischen Soldaten gefühlt haben mussten, bevor sie die Stadt Troja einnehmen konnten.













Neben einer schönen Aussicht (durch kleine Klappen),



gab es auch eine kleine Ausstellung.





Der Auf- und Abstieg war ziemlich eng.





Im Garten gab es noch einiges anderes anzugucken.



















Und manche machten es sich hier noch einmal gemütlich, um der Stimme aus dem Hintergrund zu lauschen.





Dann brachen wir wieder auf.







Zur Futter-Station, dem Luisenhof in Tangermünde, war es nun nicht mehr weit. Und schnell waren die letzten Tische zurecht gerückt, um uns alle an einer großen Tafel unterzubringen.





Und auch wenn einige eine ganze Weile auf ihr Essen warten mussten, muss man doch sagen, dass es angesichts dieser großen Gruppe verhältnismäßig schnell ging. Wir haben da bei halber Gruppengröße schon doppelt so lange warten müssen.



Jedenfalls war das Essen sehr gut und so ging es dann satt und zufrieden weiter.









Wieder auf ostelbischer Seite legten wir kurz hinter Jerichow einen Tankstopp ein.



Von nun an hieß es aber zu improvisieren. Bei Genthin versperrte uns eine weite Umleitung die direkte Durchfahrt. Weil es aber (wegen der Zeitumstellung) schon an Tageslicht mangelte und absehbar war, dass uns der Turn über Dobbrikow in die finstere Nacht bringen würde, blieben wir auf der B1 und steuerten direkt Potsdam an.







Hinter Brandenburg an der Havel legten wir auf dem Parkplatz eines Einkaufzentrums eine letzte Pause ein.



Von jetzt an war es für die Helmkamera zu dunkel und so sei schnell erzählt, dass es über Jeserig, Groß Kreutz, Glindow und Geltow in die brandenburgische Landeshauptstadt ging. Inzwischen war es wirklich finster geworden und irgendwie hatte das den Tourguide so verwirrt, dass wir noch eine ungewollte Stadtrundfahrt durch Potsdam unternahmen, bevor wir an der nächtlichen Brücke ankamen.









Und ganz zum Schluss gab es dann noch einen feierlichen Akt. Bekanntlich können bei uns ja auch Sozii zu den höchsten Ehren und Weihen geführt werden. Und so war es heute für Conny soweit: sie wurde in den Stand der Trägerinnen des "Güld'nen Bandes" erhoben.



Tja … nach knapp 300 km war es das dann mit der Saison 2014. Aber während die Bruchstrichfahrer unter uns es sich künftig am warmen Ofen gemütlich machen können, geht es für die winterharten Biker schon am kommenden Sonntag weiter. Nach der Saison ist immer vor der Saison und ganz genau heißt das, dass wir nächste Woche die Wintersaison eröffnen!

Bis dahin!

Gruß Ron