Rentiere 02.11.2014
Man muss es wohl ganz im Ernst und ausdrücklich sagen: heute fuhren wir die Winter-Saison-Eröffnungs-Tour! Denn angesichts der Bilder, die einen herbstlich-warmen und überaus sonnendurchfluteten Tag zeigen, hätte man es wohl sonst nicht geglaubt.
Es war also rundum ein herrlicher Tag, zu dem wir uns morgens in Kremmen trafen. Mit dabei waren Britta, Carola und Ralf, Conny und Jörg, Evi und Berni, Sabine und Gerald, Jörg, Michael, Peter, Rainer, Ralf, Stefan, Thomas und ich.
So legten wir denn mit 17 Leuten auf 13 Maschinen ab.
Es ging zunächst schnurstracks Richtung Nord-West. Über Sommerfeld, Beetz, Wall, Pabstthum, Radensleben führte uns der Weg, bevor eine kleine Kehrtwende (der Tourguide musste wohl einem Anfall von Wintermüdigkeit ausgesetzt sein) uns wieder auf den richtigen Kurs nach Alt-Ruppin brachte. Kurz darauf, als wir Neuruppin und Gühlen-Glienicke passiert hatten, war es Zeit für unsere Einreihpause.
Viel gab es nicht "einzureihen" und so setzten wir den Trip bei anhaltender gleißender Sonne fort.
Über Flecken Zechlin, Luhme, Zechlinerhütte, Canow und Neu Canow kamen wir schließlich nach Strasen, wo wir von dem aufgeregten Gekläffe dieses kleinen Kerlchens begrüßt wurden.
Unser Ziel war erreicht. Hier in dem noch im Aufbau befindlichen Sami-Dorf - die Samen (Sumpfleute) sind ein norwegischer Volksstamm - wollten wir uns deren Haustiere aus der Nähe ansehen.
Zuvor mussten wir uns aber erst einmal "desinfizieren".
Dann sahen wir uns im Dorf um und weil die Bratwürste schon auf dem Grill lagen, probierten wir die Rentiere gleich einmal von ihrer "schmackhaften" Seite.
Zehn Leute von uns wagten sich dann in das Gehege, wo wir die Rentiere streicheln und füttern konnten.
Der Rest der Gruppe betätigten sich aus sicherer Distanz als Paparazzi.
Derweil schmusten wir ein wenig mit den freundlichen Tieren.
Sie fraßen uns richtig aus der Hand.
Nur er hier wurde hinter Gittern gehalten. Bei ihm handelte es sich um einen etwas älteren Bullen, der gerade in der Brunft war und auf seine männlichen Artgenossen nicht gut zu sprechen war.
Und irgendwie erinnerte dieser Kollege hier mit seinem Glöckchen um den Hals doch sehr an Rudolph, auch wenn die rote Nase noch nicht sichtbar war. Aber vielleicht wird das ja noch etwas bis zum Heiligen Abend.
Zwischendurch betätigte sich der Kläffer auch als Wadenbeißer.
Ein paar andere Tiere interessierten sich nicht so sehr für uns und blieben auf Abstand.
Wir machten uns langsam auf den Rückweg.
Inzwischen hatte sich Ulrich zu uns gesellt, der den morgendlichen Abflug verpasst hatte. So sattelten wir unsere jetzt 14 Zugpferdchen
und fuhren weiter durch den sonnigen Nachmittag.
Über einen wunderschönen Weg nahe der Steinhavel ging es durch Großmenow, Steinförde, Steinhavelmühle, Fürstenberg/Havel und Lychen, bevor wir eine weitere kurze Pause einlegten.
Bald brachen wir wieder auf
und kamen über Densow, Templin, Ahrensdorf, Götschendorf, Friedrichswalde, Joachimsthal und weiter am kurvigen Ostufer des Werbellinsees nach Altenhof, wo wir zum Wald-Café abbogen und im selbigen auch einkehrten.
Nach leckerem Kuchen und Kaffee traten wir den Endspurt an. Inzwischen war es schon ein wenig dunkler geworden, so dass die Kamera wieder eher künstlerisch wertvolle Bilder, denn Touren-Dokumentationen lieferte, während wir über den Waldweg und die Walzerbahn fuhren.
Über Eichhorst, Groß Schönebeck und durch die Böhmer Heide gelangten wir hinter Hammer (mit seinen neu asphaltierten Straßen - das brutale Kopfsteinpflaster gehört hier also der Vergangenheit an) auf die B167 stießen, der wir bis Liebenwalde folgten. Hier drehten wir ab in das Mühlenbecker Land.
Im gleichnamigen Ort legten wir die "Tschüss-Pause" ein,
wo wir (manche ein wenig müde) von einander Abschied nahmen. Auf dem letzten Sprint durch die vielen Ausflügler-Autos löste sich die Gruppe dann langsam auf. Die letzten verabschiedeten sich mit freundlichem Hupen-Getöse in der Holzhauser Straße.
Wie schon gesagt: das war heute die erste Winter-Tour. Auf den 232 km war es in den schattigen Gebieten zwar mitunter feucht aber ansonsten war eine strahlende Sonne unsere ständige Begleiterin. Wenn der Winter so weiter geht, dann wird es wohl sicher nicht die letzte Tour in diesem Jahr gewesen sein.
Aber dennoch: am kommenden Freitag geht es ganz "winterlich" mit dem ersten Stammtisch weiter.
Bis dahin!
Gruß Ron