Altmühltal 13.–16.05.2016
Schon der strahlende Sonnenschein, der uns morgens an der Brücke beim Auftakt zur Pfingsttour begrüßte, kündete davon, dass die schlimmen Vorhersagen der Auguren diesmal wohl Lügen gestraft werden würden. Und genau so kam es auch. Anstelle der vielen Gewitter und Schauer trafen wir auf blauen Himmel, Sonne und lockere Bewölkung. Zwischendurch wurden wir auch einmal nass aber das hielt sich in Grenzen und zumeist war es nach fünf Minuten wieder vorbei, so dass wir sofort trocken gepustet wurden.
Aber der Reihe nach. Zunächst trafen sich alle 17 Leute an der Spinnerbrücke.

Bei der Aufstellung zum Gruppenfoto, das Berni für uns machte, der zu unserer Verabschiedung auch zur Brücke kam, ging aber einer (René) verloren. Deshalb sind nur 16 Leute zu sehen.

So legten wir ab. Das erste Stück des Weges ging über die A9, um erst einmal Strecke zu machen. Deshalb lief die Helmkamera zunächst nicht mit. Zwischendurch gab es einen Tankstopp, der für die Einreihpause genutzt wurde. Kleine Premiere am Rande: diesmal mit einem Gast (rechts auf dem Bild), der sich alles interessiert anhörte. ;-)


Als wir von der Autobahn herunter waren, gab es eine weitere kurze Pause.

Die Strecke führte über schmale Straßen quer durch das Vogtland. Inmitten dieses Landstreifens legten wir die Mittagspause ein.



Obwohl die Biker-Raststätte einen unscheinbaren Eindruck machte, stand das Essen bald auf dem Tisch und war frisch zubereitet und lecker. So konnten wir uns satt und zufrieden wieder auf den Weg machen.





Zwischendurch mussten auch die Rösser wieder getränkt werden.

Es ging weiter durch das Sachsenland, die Oberpfalz und Franken bis nach Bayern.




Na ja und ein technischer Defekt von "Anna" (so heißt die Stimme auf dem Navi) sorgte auch noch dafür, dass wir die Gegend besonders gut kennen lernen sollten. Mitten auf der Tour war die Sprachansage des Navis ausgefallen. Nur nach Display zu navigieren war bei hellem Sonnenschein nicht leicht und so waren einige Kehrtwenden unausweichlich.

Manch einen Mitfahrer hat das wohl besonders gestresst. :-( Aber trotzdem ging die Fahrt munter weiter.




Noch ein letzter Tankstopp

und wir waren in unserer Unterkunft angekommen. Dort versammelten wir uns nach kurzem Duschgang zum Abendessen.

Nach dem Essen wurde der Abend noch lang. Bei den milden Temperaturen konnten wir uns ein wenig draußen aufhalten und wurden von einer netten und flinken Österreicherin bestens mit Getränken versorgt.



Am nächsten Morgen wartete das Frühstückszimmer auf unser Erscheinen.

Aber noch waren nicht alle auf dem Damm.

Gute Gelegenheit, die Gegend zu erkunden.


Dann waren wir aber wieder zusammen an der Morgentafel.



Gestärkt konnten wir wieder die Gäule satteln und vom Hof reiten.


Es ging auf den östlichen Turn, der uns zunächst zur Rosenburg bringen sollte.




Im Zielort wurden die Sträßchen sehr schmal und sehr steil.


Auf dem Vorplatz angekommen stellten wir die Maschinen ab

und enterten das Gelände. Für den Eintritt mussten wir hier schon "draufzahlen", weil wir mit 17 Leuten nicht mehr die Gruppenstärke von 20 Personen erreichten. Aber was uns erwartete, war diesen Aufpreis auch wirklich wert. Nicht nur eine sehr schöne Burganlage (deren innerer Ausbau aus dem 12. Jahrhundert stammt),

sondern auch eine große Falknerei (seit 1978),

deren Vorführung wir erst einmal ansehen wollten.

Von Uhu und Falke über Adler und Geier bekamen wir viel Gefiedertes zu sehen. Und nicht nur in starrer Haltung, sondern auch sehr bewegt.






















Und das Ganze auch in bewegten Bildern.
Nach der Vorstellung sahen wir uns noch auf dem weitläufigen Gelände um,




bevor wir uns im Burg-Café zu einem zweiten Frühstück trafen und die Aussicht genossen.


Dann marschierten wir wieder zu unseren Moppeds und traten die Weiterreise an.



Wir näherten uns nördlich der Donau dem Kloster Weltenburg.




Eigentlich war geplant, dass wir mit der Fähre übersetzen würden. Immerhin ist diese Fährstelle eine der ältesten in Europa und wird schon seit dem Jahr 1442 als Seilfähre benutzt. Aber der ergiebige Regen der letzten Tage hatte zu Hochwasser der Donau geführt. Die damit verbundene stärkere Strömung war für die Seilanlage wohl zu schwer. Jedenfalls wurden an diesem Tag nur Personen befördert und wir mussten einen anderen Weg suchen.
Immerhin brachte uns der Schleichweg entlang des Flussufers schöne Fotomotive ein.


Schließlich erreichten wir die andere Seite und stellten unsere Maschinen ab.

Vorbei an einem Denkmal für drei amerikanische Soldaten, die bei einem Unfall im Jahr 1975 hier ums Leben kamen

und der Statue des "Brücken-Heiligen" Sankt Nepomuk

sowie der Erinnerung an den höchsten Wasserstand der Donau (das Kloster wurde schon oft unter Wasser gesetzt),

kamen wir ins Innere des Hofes, wo ein riesiger Trubel herrschte. Das Kloster mit seiner fast 1000-jährigen Geschichte und vor allem seiner ältesten Klosterbrauerei der Welt ist jedes Jahr ein Touristen-Magnet. Für uns war hier vor allem das Mittagessen geplant.






Einige sahen sich noch im Innern des Gemäuers um, dem man überall seine bewegte Geschichte anmerkte. Neben der Produktion von jährlich etwa 3 Millionen Litern Bier ist nicht zuletzt auch das Kloster selbst mit seiner Benediktinerabtei noch immer aktiv. Das heißt, es leben nach wie vor Mönche auf dem Gelände.
Wir setzten unsere Rundfahrt durch das Altmühltal fort.


Einige Straßensperrungen machten Improvisationen bei der Streckenführung erforderlich.



Und wieder hieß es Sprit-Fassen.

Das nächste Ziel war die Befreiungshalle auf dem Michelsberg bei Kehlheim.

Die zum Gedenken an den gewonnenen Befreiungskrieg gegen Napoleon errichtete Ruhmeshalle wurde von König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben. 18 Kolossalstatuen, die alle deutschen Stämme und Regionen repräsentieren, stehen rund um den Hallenbau. Und von der Anhöhe hatte man auch einen phantastischen Blick auf die Gegend.








Auf der Rückfahrt zur Unterkunft suchten wir noch eine Gelegenheit für eine Kaffeepause und wurden auch fündig. Bei strahlender Sonne aber einem inzwischen kräftigen und kühlen Wind gab es heißes Schwarzes.



Im Gasthof gab es dann Abendessen und wir konnten diesmal an einer gemeinsamen Tafel Platz nehmen, die man extra für uns zusammen gestellt hatte.


An diesem Abend empfing unser Nachwuchs seine Weihen. Bernard und Mike erhielten ihr Güld'nes Band.


Auch dieser Abend wurde noch lang. Das Aufstehen am nächsten Morgen war da schon etwas mühsamer.




Nach dem Frühstück ging es wieder auf Tour.


Diesmal ging es westwärts.





Wir legten einen Stopp an dieser Stelle ein,


weil wir dieses Haus besuchen wollten.


Entlang des Limes gab es viele solche römischen Siedlungen. Leider haben wir die Öffnungszeit verpasst. So mussten wir mit der Info-Tafel Vorlieb nehmen.



So zogen wir weiter.



Wir legten einen weiteren spontanen Stopp ein, als eine am Wegesrand liegende Burgruine sichtbar wurde, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.












Ein kurzer Trip in den nächsten Ort führte uns wieder an eine Sprit-Quelle. Und was "Freie Marktwirtschaft" bedeuten kann, wurde hier besonders deutlich.

Bis zu dreizehn Cent Preisunterschied machten uns die Wahl leicht.

Dieser Stopp hatte es aber noch in sich. Bei meiner Q wurde es immer rappeliger.


Wie sich herausstellte, hatte sich die Halterung der Auspuffanlage gelöst. Ein paar Kabelbinder sorgten für eine erste Heilung.
Kurz darauf erreichten wir die Mittag-Station auf der Willibalds-Burg.



Die Burg aus dem 14. Jahrhundert (ca. 1353 errichtet) diente vor allem als Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe. Klar, dass die Spornburg auch eine grandiose Aussicht bescherte.



Nach dem Mittagsstopp lichteten wir wieder die Anker.





Nach einem weitläufigen Turn nach Nord-Ost hielten wir am Großen Brombachsee, einem jungen, erst im Jahr 2000 eingeweihten Stausee, der das größte Stillgewässer Frankens ist. Auch wenn der kalte Wind inzwischen etwas ungemütlich war, wollten wir doch auf der Terrasse unseren Kaffeestopp machen.





Auf schmalen Pfaden zog es uns dann heim.



Und auch dieser Abend wurde wieder lustig.

Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Und weil uns jetzt doch die Regenwolken eingeholt hatten, wurde vorsorglich die Pelle angelegt.

Hier teilte sich der Trupp. Während ein paar Leute den direkten Heimweg antraten, fuhren andere zumindest teilweise die geplante Route,



während der Tourguide noch einen großen Bogen über den Thüringer Wald, das Schiefergebirge, den Kyffhäuser und den Harz schlug. Auch diese Strecke verlief nur anfangs bei Regen und war sonst trocken und sehr sonnig, wie hier am Kyffhäuser.

Damit ging eine erlebnisreiche Tour zu Ende, deren 1.539 Kilometer zum ganz überwiegenden Teil bei bestem Wetter und viel Sonnenschein abgespult wurden. Die kurzfristigen Absagen waren wirklich unnötig und auch in der Forumshistorie ein Novum. Bei jeder mehrtägigen Tour gibt es immer ein Wetter-Risiko, das man von vornherein einkalkulieren sollte!
Jedenfalls hatten alle, die dabei waren ihren Spaß und im Fall der Fälle hätte es auch ein Alternativ-Programm gegeben.
Kleiner Prolog: An der Brücke trafen sich dann nur drei Leute wieder. Tina und Uwe waren dort auf einen Imbiss eingekehrt. So konnte ich ihnen noch ganz praktisch mein letztes Erlebnis der Tour vorführen. Die Lötstelle am Krümmer für die Aufnahme der Lambda-Sonde hatte sich verabschiedet. Mit einem Schlag erzeugte die GS Geräusche, die man sonst nur von den Eisenhaufen aus Milwaukee kennt. Also ein ganz besonderer Sound. ;-)
Das ist auch der Grund, warum ich an der kommenden Tour nicht teilnehmen kann. Jetzt bekommt das gute Stück erst einmal eine neue (andere) Auspuffanlage. Hoffentlich habe ich sie bis Anfang kommender Woche zurück.
Gruß Ron