Hohenzollernstein 06.11.2016
Zur Eröffnung der Wintersaison hatte Petrus ja einige Überraschungen parat. Als sich Bernd, Christian, Eva, Gerald, Jonas, Jürgen, Ronald (Ronaldo), Ronald (Ronny), Solveig, Stefan, Xavier und ich uns an der Brücke trafen, war der Himmel so leicht grau/trüb, wie die Wetterauguren es vorhergesehen hatten. Bei Brötchen und Kaffee blieb es auch noch trocken.

Als wir uns dann aber auf den Weg in Richtung Potsdam machten,


wurde der Himmel immer dunkler und es wurde richtig nass.


Aber gottlob hielt der Schauer nicht allzu lange an. Als wir Potsdam hinter uns gelassen hatten und entlang des Templiner- und des Schwielowsee weiter nach Süden vordrangen,



suchten wir hinter Kammerode Deckung unter dem Berliner Ring.

Hier hielten wir eine kurze Einreihpause ab und währenddessen gab der Regen auch schon nach. Und nicht nur das. Als wir weiter in den Hohen Fläming vordrangen, riss der Himmel noch einmal richtig auf und eine strahlende Sonne begleitete uns von nun an. Auch wenn sie kaum mehr sommerliche Kraft hatte und die Straßen oftmals feucht blieben, machte es doch sofort mehr Spaß über das Land zu düsen.


Kurz vor Lehnin passierten wir den kleinen Parkplatz am Emstaler Schlauch (einer kleiner Seenkette). Eigentlich war hier die Pause geplant. Aber auf nassem Gras wäre der Stopp mit den Motorrädern auch nicht ganz ungefährlich gewesen. Also fuhren wir jetzt daran vorbei. Der Platz war ohnehin von einem weißen Lieferwagen blockiert. Und so ganz en passant war daneben ein bekanntes Gesicht zu entdecken: Christian wollte uns hier offensichtlich abpassen. Ein Wenden war nicht möglich und so nahm er die "Verfolgung" auf. In Golzow trafen wir uns dann. Und der große Lieferwagen zeigte uns seine Ladung: Kaffee und Kuchen für alle! Die Freude war groß!



Und das alles bei jetzt strahlender Sonne! Vielen Dank an Christian und seinen Junior Max für diesen tollen Service. Und natürlich an die Bäckerin für den Nusskuchen und die Muffins!
Gestärkt konnten wir nun unsere Reise fortsetzen.




Wir düsten also weiter durch den Hohen Fläming und passierten Klein- und Groß Briesen, Wollin, Wenzlow und Mahlenziehn, bevor wir unser heutiges Tagesziel erreichten: den Hohenzollernstein.



Diesen Gedenkstein ließ Graf von Wartensleben, der sich auf der Rückseite gleich mitverewigt hat,

im Jahre 1905 errichten, um daran zu erinnern, dass auf dieser Straße der erste Brandenburgische Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern am 21. / 22. Juni 1412 in das Land einzog: der vormalige Burggraf von Nürnberg, Friedrich VI. aus dem Hause Hohenzollern (geboren ca. 1371, gest. 20. September 1440 auf der Cadolzburg im Landkreis Fürth) wurde später im Jahr 1415 von König Sigismund mit der Kurfürstenwürde als Markgraf von Brandenburg belehnt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern aus dem Hause Luxemburg, wollte sich Friedrich, der sodann als Friedrich I. von Brandenburg in die Geschichte einging, deutlich präsenter zeigen. Denn die ständige Abwesenheit des Herrschers hatte dazu geführt, dass das Raubrittertum in Brandenburg um sich griff. So machten sich vor allem die von Quitzows einen Namen dafür, dass sie ständig über die Stadt Brandenburg herfielen und die Stadtkasse mitgehen ließen. Auch wenn es nun sicherer im Land wurde, hatte die Stadt Brandenburg abermals zu leiden und viel Reputation zu verlieren, denn Friedrich wählte als seine Residenz die junge Stadt Berlin, die daraufhin eine Aufschwung ungeahnten Ausmaßes nahm und schließlich auch heute noch ihren Titel als deutsche Hauptstadt wohl dieser Entscheidung Friedrichs zu verdanken hat. Na ja … und nun wissen wir auch, warum Berlin so ein eigentümlich nahes Verhältnis zum Schwabenländle hat. ;-)
Das Denkmal galt nach dem Zweiten Weltkrieg als verschollen. Aber es wurde im Wald an der Alten Heerstraße von Brandenburg nach Magdeburg wiedergefunden und konnte im Jahr 1998 mit Hilfe der Bundeswehr geborgen und nach der Restaurierung neu aufgestellt werden. Am 20. Juni 1999 konnte es wieder eingeweiht werden.
Nach dem kleinen Ausflug in unsere märkische Geschichte machten wir uns wieder auf den Weg.


Es war schon ziemlich frisch. So ging es nun auf schönen Pfaden in Richtung Dobbrikow. Der Akku der Kamera war leider leer, deshalb gibt es von diesem Teil der Tour keine Bilder. Wir fuhren also über Brandenburg, Göttin, Reckahn, Grüneiche, Freienthal, Brück, Schäpe, Salzbrunn und Wittbriezen zur bekannten Biker-Scheune, die recht verlassen wirkte. Also sorgten wir noch einmal für einen kleinen Umsatzschub.


Und "Schub" schien einer dann noch wörtlich zu nehmen. Es gab da nämlich noch einen Spezi-Schub (oder war es Schorle?), der für ziemlich hektische Wischaktivitäten sorgte. ;-)
Noch bei anhaltender Sonne traten wir schließlich den Heimweg an.



Auf bekannten Pfaden ging es zurück zur Spinnerbrücke. Auf dem Weg dorthin löste sich die Gruppe dann wie gewohnt auf und jeder fuhr seiner Wege. Nur noch zwei Leutchen machten dem Bikertreff, der dank der Nachmittagssonne noch einmal höher frequentiert war, ihre Aufwartung.

Nach 192 Kilometern ist der Einstieg in die Wintersaison also geschafft. Mal sehen, was uns die kommenden Monate so zu bieten haben. Sollte das Wetter mitspielen, wird es sicher noch ein paar kurze Ausritte in diesem Jahr geben.
Bis dahin!
Gruß Ron