Saisonstart: Mittelpunkt der DDR (07.04.2024)



Es war auch höchste Zeit! Nach einem langen Winter sind wir wohl auch diesmal gleich wieder im Sommer gelandet. Es wurde Dank dem Sahara-Staubes dann doch nicht so warm wie angekündigt. Aber anstelle von 30 Grad haben uns die 23 Grad heute ein für eine Motorrad-Tour angenehmes Klima geboten.

Die Spinnerbrücke bot ein vertrautes Bild.



Auch wenn es gleich zu Beginn eine böse Überraschung für einen anderen Biker gegeben haben muss. Ist schon nicht schön, wenn gleich morgens um 9 Uhr ein Mopped abgeschleppt werden muss.



Aber wie es eben so ist, mit dem fremden Elend, hat es das eigene Frühstück nicht beeinträchtigt.



So langsam füllte sich die Brücke und als Benno, Bianca, Birgit, Fred, John, Jörg (JöTie), Jörg (Jörg Bandit 1200), Lutz, Michael, Ralf, Robert, Sandra, Stefan und Thomas eingetroffen waren, waren wir mit 15 Leuten auf 14 Maschinen schon vorzeitig komplett.





Also konnten wir pünktlich Richtung Potsdam ablegen.









Sich durch Potsdam hindurch zu kämpfen, ist ja nie ganz leicht. So stückelten wir uns ein wenig auf.





Aber entlang des Templiner- und des Schwielowsees waren wir wieder beieinander.



So ging es durch die Mittelmark durch Caputh und Kammerode,



bevor wir hinter Klaistow und Busendorf am Emstaler Schlauch unsere erste Pause - die Einreihpause - einlegten.











Es gab auch so einiges zu besprechen. Besonders gut war aber, dass es nach der großen Runde viele Detailgespräche gab. Und das ist ja auch genau der Zweck unserer Einreihpause.

Weiter drangen wir in den Hohen Fläming vor. Lehnin, Golzow, Ragösen und Groß Briesen hießen die nächsten Passagen.







Morgens bei der Vorbesprechung der Tour hatte ich angekündigt, heute – angesichts des Themas 75 Jahre Gründung der DDR nicht nur ihren Mittelpunkt zu besuchen, sondern auch ihr wichtigstes Wahrzeichen. Die Frage, welches denn das wichtigste Wahrzeichen gewesen sei, wurde sofort richtig erraten: der Fernsehturm. Meine Ankündigung jedoch, an diesem Wahrzeichen heute auch vorbeifahren zu wollen, rief nur erstaunte und zum Teil ungläubige Blicke hervor. Aber ich sollte Recht behalten. In dem kleinen Örtchen Grebs gibt es in einem privaten Garten diesen gelungenen Nachbau:



Von hier war es nicht mehr weit zu unserem wirklichen Ziel. Über Steinberg, Ziesar, Buckau, Rottstock, Egelinde und Verlorenwasser





gelangten wir mitten im Hohen Fläming und tief im dunklen Wald









an diesen Ort:





Hier befand sich nicht nur nach geografischer- sondern auch nach Massenberechnung der Mittelpunkt der DDR. Im Innern der Pergola konnte man es genauer sehen.

















Ein kleines Schmankerl am Rande: ein lokaler Verein kümmert sich um die Pflege dieses Gedenkortes. Es ist immer ein Gästebuch ausgelegt, das interessant zu lesen ist.







Neben den stolzen Bekundungen ewig Gestriger, die mit der Wiedervereinigung ihre alte Heimat verloren zu haben glauben, gab es vor einigen Jahren noch den Eintrag eines Wanderers, der diesen Ort besucht hat. Dieser Wanderer war der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, unser heutiger Bundespräsident. Er hatte damals seinen Wahlkreis genau in diesem Gebiet.

Als wir den Ort ausreichend erkundet hatten, war es Zeit unsere heutige Futterluke aufzusuchen. Nur zwei Kilometer entfernt, in dem Ort Verlorenwasser, den wir auf der Hinfahrt schon passiert hatten,





kehrten wir in die Hirschtränke ein.











Nachdem die Getränke angelandet waren und sich die Essen noch in der Zubereitung befanden, dachten sich die beiden Jörgs, für Gaudi sorgen zu müssen. Jedenfalls goss - unter Beifallsbekunden aller anderen Anwesenden - der eine Jörg dem anderen seine Selters über die Hosen.



Dann wurde auch schon das Essen gebracht. Nur einer wagte sich an die "Krause Glucke" heran, einem riesigen Pilz.





Rindsroulade,



Kohlroulade



und eine Gulaschsuppe rundeten die eingeschränkte Speisekarte ab, dank derer sich auch die Verweilzeit im Gasthof in Grenzen hielt. Es hat rundum gut geschmeckt und hielt sich preislich auch im Rahmen.



So konnte es dann bald wieder auf Strecke gehen.





Jetzt hieß es, den vorgezogenen Tankstopp anzusteuern. Und dabei gab es eine große Überraschung. Beim Abfahren der Tour habe ich mehr zufällig mitbekommen, dass die ursprünglich vorgesehene Tankstelle schon ab 13 Uhr geschlossen wäre. Deshalb hatte ich im blinden Vertrauen auf die Garmin-POIs eine andere Sprit-Tränke ausgesucht, die in kurzer Entfernung der Tourenroute gelegen wäre. Tja … und dabei passierte es: als wir vor Ort waren, hat sich herausgestellt, dass das große Areal der früheren Tankstelle heute ein Wohngebiet ist, auf dem jede Menge Einfamilienhäuser stehen. So hieß es dann improvisieren. Nach etwa sieben Kilometern wurden wir fündig.





Zurück auf der geplanten Route fuhren wir nun über Niemegk, Hohenwerbig und Zeuden,





bevor wir in Marzahne auf ein merkwürdiges Richtungsschild stießen.



Na, richtig gesehen? Hier genauer:



Diese Ausbesserung des Namens "Treuenbrietzen" haben die Sabinchen-Städter niemand anderem als uns, den Berlin-Brandenburg-Bikern zu verdanken. Die ganze Story will ich hier nicht erzählen. Nur so viel: es hat damit zu tun, wie wir einmal beim Bürgermeister von Treuenbrietzen erfolgreich einen Kaffee geschnorrt haben. ;-)

Jetzt war es nicht mehr weit bis Dobbrikow. Über Feldheim, Lüdendorf, Klausdorf, Kemnitz, Zülichendorf und Nettgendorf







erreichten wir die Scheuen in Dobbrikow, die bei dem schönen Wetter ebenfalls gut gefüllt war.





Hier ließen wir den Tag bei Kaffee, Kuchen, Eis und anderen Schmeckerchen ausklingen.



Das Resümee dieser ersten Tour dieses Jahres: ein guter Saisonbeginn, der neben interessanten Zielen auch eine schöne Strecke hatte und in den Pausen eine gute - und konstruktive - Stimmung vorherrschte. Klar, dass zu Beginn nicht immer alles klappte und es gab auch einige Dinge, an denen gearbeitet werden muss. Nicht zuletzt dafür wird Anfang Mai wieder ein WarmUp stattfinden. Und die nächste Tour wird auch nicht lange auf sich warten lassen müssen.

Demnächst also mehr, hier in diesem Theater.

Bis dahin!

Gruß Ron