Marstall Boitzenburg – 03.11.2024



Recht frisch war es heute zu unserer Wintersaison-Eröffnung! Die glorreiche Idee, über Nacht die Maschine vor dem Haus zu parken, erwies sich als Schnapps-Idee. Denn der erste Frost machte meinem Akku schwer zu schaffen. Und so war dann am frühen Morgen nach einem mühsamen Start erst eine zusätzliche Autobahn-Runde erforderlich, um dem Kraftwerk neue Muckis zu verpassen. Immerhin hat das auch geklappt. Und als dann die Sonne sich gegen den Nebel durchsetzen konnte, wurde es auch sehr schnell angenehm mild bei etwa 8 Grad. Wie schnell sich derartige Angaben doch relativieren! ;-)

Jedenfalls konnten wir uns so an unserem Treffpunkt Nord, der Bäckerei Junge treffen. Mit dabei waren Benno, Christoph, Ralf (Ralkam), Ralf (ralfr12r), Rene, Ulli und ich.



Brötchen, Streuselkuchen und Kaffee taten ihr Übriges für den Start in den Tag.



Nachdem auch der letzte Nachzügler angekommen war und wir vollzählig waren, legten wir ab.





Bald waren wir aus Berlin ausgeflogen und fuhren über Schönfließ, Mühlenbeck, Zehlendorf, Liebenwalde und Hammer durch die Böhmerheide nach Groß Schönebeck.







Von hier aus fuhren wir über die Walzerbahn (ehemals Achterbahn) nach Eichhorst, wo wir die erste Pause – unsere Einreihpause – einlegten.







Viel gab es nicht zu besprechen. So konnten wir bald die beliebte Strecke am westlichen Ufer des Werbellinsees befahren.





Seit einigen Jahren gibt es auch hier (ebenso wie bei Oderberg) die beliebten „Rüttelstreifen“.



Welch toller Verkehrsplaner auch immer sich diese „Hemmnisse“ ausgedacht hat, hat von der Materie wohl keine Ahnung gehabt. Fast jeder, der schon einmal ein Sicherheitstraining mitgemacht hat, hat derartige Hürden kennen- und lieben gelernt. Ist es doch mehr eine Herausforderung bei gleichem Tempo über sie hinweg zu fahren, als ängstlich davor zu bremsen. So auch heute: die Dinger haben einfach nur Spaß gemacht! ;-)

Wir fuhren weiter in Richtung Norden nach Joachimsthal.



Von dort ging es auf eine ziemlich anspruchsvolle Nebenstrecke. Zwar fahrbar aber einmal mehr mit Popo-Faktor, weil der auf den anschließenden etwa sieben Kilometern doch arg gelitten hat.





Auf dieser Strecke über Althüttendorf, Neugrimnitz und Altkünkendorf hatte am Vortag noch eine Treibjagd stattgefunden. Die dortigen Fußgänger zeugten ebenfalls davon, dass es auch heute wieder dazu kommen würde, vermutlich aber erst in den Nachmittagsstunden.

Wir setzten unsere Tour über den Barnim in Richtung der ersten Ausläufer der Uckermark fort. Die Strecke hatte zunächst noch auf dem rustikalen Untergrund einen etwas höheren Schierigkeitsgrad. Wir wurden aber mit einer tollen Landschaft belohnt!













Es ging über Wolletz, Kerkow und Greiffenberg mit seiner beeindruckend großen Erdholländermühle und weiter durch Wilmersdorf, Suckow und Flieth nach Norden und Westen. Die Gegend war schon sehr uckermärkisch-hügelig.







Als wir Gerswalde, Haßleben, Kuhz und Wichmannsdorf passiert hatten, erreichten wir Boitzenburg, wo wir im dortigen Marstall unsere Mittagspause machen- und auch die Torten-, Eis- und Schokoladenmanufaktur besuchen wollten.



Wir parkten die Rösser



und betraten das Gebäude.



ImGegensatz zu unseren früheren Besuchen, wo wir nur mit dem Café vorliebnahmen, ging es heute in das dortige Restaurant, das urig eingerichtet war.





Der Marstall (von Mahr = Mähre = Pferd und Stall) gehörte zum Schloss derer von Arnims, die in der Geschichte des Landes einen großen Einfluss vor allem auf die Uckermark hatten. Viele kleine Reformen, wie ein fortschrittliches Schulsystem, bei dem alle Eltern verpflichtet waren, ihrer Kinder ab fünf Jahren „sommers wie winters“ zur Schule zu schicken. Wer das Schulgeld nicht aufbringen konnte, dem wurde großzügig geholfen. Der gräfliche Kindergarten, der jeden Tag von etwa 50 Kindern besucht wurde, war gänzlich kostenfrei. Heute ist das benachbarte Schloss ein Jugend-Hotel und der Marstall touristisch erschlossen mit seinen Manufakturen und dem Restaurant. So ließen wir uns erst einmal auftischen:







Das Essen war sehr gut. Allein die Spezi (etwas schal) und der erste Latte Macchiato (saure Milch) waren zu beanstanden. Es ging auch zügig vonstatten, so dass wir bald am Tresen bezahlen konnten.



Ein kurzer Gang durch das Café zur Schokoladenmanufaktur zeigte, dass sich die weihnachtliche Dekoration noch nicht verbreitet hatte, auch wenn es schon manche Schoko-Nikoläuse zu kaufen gab.



Meine Ausbeute war das hier:



Jetzt konnte es weitergehen. Als nächstes war der Tankstopp in Lychen geplant. So fuhren wir westwärts, wobei uns die tief stehende Sonne doch mitunter heftig blendete! Dafür gab es aber auch nette Schattenspiele.









Als wir die Gäule getränkt hatten, konnte es auch gleich weitergehen.



Wir drehten nach Süden in Richtung Himmelpfort ab und fuhren am Sidowsee und am Stolpsee entlang.



Auch in Himmelpfort selbst war von Weihnachten noch nicht viel zu entdecken, obgleich im hiesigen Weihnachts-Postamt die Arbeit schon losgegangen ist. Denn alle Wunschzettel, die Kinder in die Briefkästen Nord-Ost-Deutschlands mit der Adresse „An den Weihnachtsmann“ werfen, landen hier und werden zu Tausenden von freiwilligen Helfern in jedem Einzelfall auch beantwortet!



Uns zog es nun der Zieletappe entgegen. Wir durchstreiften das Oberhavel- und Ruppiner Land und sprinteten über Bredereiche, Tornow, Marienthal, Mildenberg, Häsen und Grüneberg, wo wir auf die B96 nach Teschendorf gerieten, und wir wieder nach Westen in Richtung Kremmen abdrehten.















Dabei begleitete uns stets eine wunderschöne Abendsonne, obwohl es gerade einmal auf 16 Uhr zuging.







Diesmal hatten wir Glück und wurden noch mit Kaffee und Kuchen versorgt, bevor wir uns bei nun dunkler werdendem Himmel voneinander verabschiedeten und jeder seinen heimatlichen Gefilden entgegenfuhr.

Nach 243 Kilometern ging damit unsere Wintersaison-Eröffnung zu ende. Aber schon am kommenden Freitag geht es mit dem ersten Stammtisch in dieserm Winter-Halbjahr weiter.

Bis dahin!

Gruß Ron